Samstag ist die Salzburger Schriftstellerin Helena Adler im engsten Familien- und Freundeskreis bestattet worden – nach schwerer Krankheit. Die 40-Jährige lebte mit ihrer Familie in Oberndorf und wurde mit zwei bekannt. Zu ihren Ehren stiftet das Literaturhaus Salzburg einen neuen Literaturpreis.
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Schriftstellerin Helena Adler bestattet

Am Samstag ist die Salzburger Schriftstellerin Helena Adler im engen Familien- und Freundeskreis bestattet worden – nach schwerer Krankheit. Die 40-Jährige lebte mit ihrer Familie in Oberndorf (Flachgau) und wurde mit zwei Romanen bekannt. Zu ihren Ehren stiftet das Literaturhaus Salzburg einen neuen Literaturpreis.

Mit ihren Büchern „Die Infantin trägt den Scheitel links“ und „Fretten“ gelang der Autorin der Durchbruch in der deutschsprachigen Literaturszene.

Als Helene Prähauser geboren

„Die Welt empfinde ich an und für sich als schön, und das Schönste darin ist die Liebe zu den Liebsten. Ich lebe aber mit ständigem Schmerz, weil ich weiß, dass das Wichtigste, was mir gegeben wurde, mir auch wieder weggenommen wird – das Leben.“

Das sagte Adler in einem Interview im Jahr 2020. Sie hieß mit bürgerlichem Namen Stephanie Helene Stadler – geb. Prähauser. In Leben und Werk der Oberndorfer Künstlerin hatte auch der Tod thematisch und dramaturgisch seinen Platz. Die reale Krebsdiagnose kam dann vor wenigen Monaten.

Kommender Literaturpreis zur Erinnerung

Zum Gedenken an Adler ruft das Literaturhaus Salzburg den Helena Adler Preis ins Leben. Dessen Leiter Thomas Friedmann sagt, der Preis werde an sie erinnern: „Sie hatte eine kämpferische, freche, aufmüpfige und spritzige Art und Weise. Das war sie auch persönlich und setzte es in Literatur um. Wir möchten mit dem Preis eine rebellische Literatur fördern.“

Samstag ist die Salzburger Schriftstellerin Helena Adler im engsten Familien- und Freundeskreis bestattet worden – nach schwerer Krankheit. Die 40-Jährige lebte mit ihrer Familie in Oberndorf und wurde mit zwei bekannt. Zu ihren Ehren stiftet das Literaturhaus Salzburg einen neuen Literaturpreis.
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Moderator Thomas Friedmann und Helena Adler bei ihrer Lesung bei den Rauriser Literaturtagen

Prominente Nominierungen

Drei Romane und zahlreiche Nominierungen bei Wettbewerben gehören zur Lebensbilanz und zum literarischen Vermächtnis – darunter für den Deutschen Buchpreis, den Österreichischen Buchpreis und den Ingeborg-Bachmann-Preis. Adler schrieb auch eine Kurzgeschichte, die sie dem ORF Salzburg widmete.

„Eigene Stimme in die Literatur gebracht“

Friedmann vom Literaturhaus ergänzt, mit ihren zwei Büchern habe sie eine ganz eigene Stimme in die deutschsprachige Literatur gebracht: „Das ist viel beachtet worden, und das muss einem erst einmal gelingen.“

Adler hinterlässt ihren Sohn Tizian und Ehemann Thomas Stadler, der als Maler und Kunstpädagoge bekannt ist.