In Salzburg-Aigen sorgt eine leerstehende Gartenwohnung der GSWB für politische Debatten. Während die Genossenschaft von einem notwendigen Leerstand spricht, kann die zuständige Stadträtin „die Argumente nicht nachvollziehen“. Die SPÖ fordert transparentere Vergabekriterien.
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Politik

Politische Debatte um GSWB-Gartenwohnung

In Salzburg-Aigen sorgt eine leerstehende Gartenwohnung der GSWB für politische Debatten. Während die Genossenschaft von einem notwendigen Leerstand spricht, kann die zuständige Stadträtin „die Argumente nicht nachvollziehen“. Die SPÖ fordert transparentere Vergabekriterien.

Die GSWB verweist auf das bestehende Punktesystem, das einzuhalten sei. Es geht um eine rund 90 Quadratmeter große Gartenwohnung mit vier Zimmern in einem Neubau aus dem Jahr 2020. Die Miete inklusive Betriebskosten liegt hier bei knapp unter tausend Euro brutto. Seit Mai steht die Wohnung leer. Sie dient als Ersatzquartier für Mieter, die wegen anstehender Bauprojekte vorübergehend umgesiedelt werden müssen, heißt es von der GSWB.

Kritik der roten Stadträtin

Insgesamt hat die gemeinnützige Genossenschaft in der Stadt nach eigenen Angaben rund 9.200 Wohnungen, von denen sie 750 selbst vergeben darf. Nur neun hätten aktuell keine Mieter, betont der Leiter des Geschäftsbereichs Hausverwaltung der GSWB, Bernhard Huber.

Mit einem Leerstand von neun Wohnungen könnten größere Bauprojekte gar nicht abgefedert werden, heißt es von SPÖ-Stadträtin Andrea Brandner: „Das ist in Aigen eine Vier-Zimmer-Luxuswohnung. Es erschließt sich mir nicht, dass man die nun für eventuelle Absiedler freihält.“

GSWB-Manager verweist auf Rechtslage

Huber weist die Kritik zurück und betont, man baue bei Neubauten in unterschiedlichen Etappen: „Dadurch haben wir eine überschaubare Anzahl von Mietern, die wir aussiedeln müssen.“

Das allein will die SPÖ nicht gelten lassen. Sie fordert eine transparentere Vergabe von der GSWB.

Manager Huber entgegnet, es sei gesichert, dass alle Wohnungen fair vergeben werden: „Das Zurückhalten ist eine Ausnahmesituation. Es entspricht aber der Salzburger Wohnbauförderung und dem Gemeinnützigkeitsgesetz.“

Das EDV-basierte Punktesystem für Wohnungsvergaben und die Gründe für den Leerstand der Gartenwohnung in Aigen sollen bei der nächsten Sitzung des GSWB-Aufsichtsrates noch einmal thematisiert werden.