Sujetbild Lange Nacht der Museen 2022: Blaue Schmetterlinge, eingelber Schmetterling auf dunklem Grund
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Umwelt & Klima

Flugzeiten der Schmetterlinge ändern sich

Schmetterlinge sind in unseren Breiten inzwischen fast das ganze Jahr aktiv. Der Grund ist der Klimawandel. Das zeigte eine aktuelle Studie mit Salzburger Beteiligung, die jetzt in einem Fachjournal veröffentlicht wurde.

Wissenschaftler aus Österreich, Polen und Deutschland haben zu dem Thema geforscht. Der Klimawandel wird auch in Europa spür- und sichtbarer. Der Frühling beginnt deutlich früher, die Vegetationsperiode endet später im Jahr. Das habe massive Auswirkungen auf die Fauna und Flora, sagt Jan-Christian Habel von der Universität Salzburg.

„Hieraus ergeben sich längere Flugzeiten als vor den klimatischen Veränderungen. Viele Arten können deshalb heute deutlich länger im Jahr angetroffen werden als noch vor einigen Jahren“, so Habel. Bei vielen Arten steige zudem die jährliche Generationenzahl, was ebenfalls zu einer höheren Sichtbarkeit führe.

Temperatur und Schneemenge sind ausschlaggebend

Zurückgegriffen wurde dabei auf Langzeitbeobachtungsdaten von Tag- und Nachtfaltern, die im Zeitraum von 1900 bis 2022 im Norden Österreichs gesammelt wurden. Die Auswertungen zeigen, dass Frühlingstagfalter, wie der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) oder der Kleine Kohlweißling (Pieris rapae), und früh fliegende Nachtfalterarten früher im Jahr zu fliegen beginnen. Der Admiral Vanessa atalanta könne mittlerweile den Winter hierzulande überdauern, was vor zehn Jahren noch nicht der Fall gewesen sei.

Ausschlaggebender Faktor ist laut Forschern die sich ändernde Temperatur und auch die Menge an Schnee, die im Winter fällt. „Umso weniger Schnee fällt, desto früher ist dieser verschwunden – und sowohl das Frühjahr als auch die Schmetterlingsflüge können beginnen“, erklärte Habel in einer Aussendung. In Lagen über 1.500 Metern habe es allerdings keine wesentlichen Veränderungen gegeben, da die Niederschlagsmenge im Winter hier relativ stabil und es noch immer ausreichend kalt sei. Der Schnee verschwinde in den Hochlagen daher nicht so viel früher, wie dies in den Tälern der Fall sei.

Die zeitlichen Verschiebungen führen dazu, dass einige Schmetterlingsarten inzwischen fast das ganze Jahr aktiv sind.