Bei Alba Tooling&Engineering läuft das Sanierungsverfahren noch. Bei der Eröffnung im November ging der Betrieb von 15,6 Millionen Euro Schulden aus, bei 146 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus – mehr dazu in Alba: Gericht stimmt Sanierungsverfahren zu (salzburg.ORF.at; 3.11.2023).
Zweitgrößte Pleite des Jahres war der Konkurs des Kleidungsherstellers Schneiders in Salzburg-Liefering. Hier wird ja nur die Tochterfirma Habsburg weitergeführt. Der Rest des Betriebs wurde geschlossen. Mehr dazu in Große Konkursverfahren vor Abschluss (salzburg.ORF.at; 2.9.2023).
302 Insolvenzanträge, 172 Verfahren eröffnet
Insgesamt wurden im Vorjahr im Bundesland Salzburg 302 Insolvenzanträge gestellt – laut AKV um 9,4 Prozent mehr als im Jahr 2022. Eröffnet wurden 172 Insolvenzverfahren – um gut fünf Prozent mehr. Beide Zuwächse liegen deutlich unter dem Bundesschnitt. Hier ist sowohl die Zahl der Anträge als auch der eröffneten Insolvenzverfahren um rund 15 Prozent gestiegen. In 130 Fällen wurde der Insolvenzantrag mangels Mitteln vom Gericht abgewiesen – das ist gegenüber 2022 ein Plus von 15 Prozent und deutlich über dem österreichweisen Durchschnitt.
Die meisten Firmen-Insolvenzverfahren wurden 2023 im Baugewerbe eröffnet (39), gefolgt von Handel & Kfz-Reparatur (29) sowie der Tourismusbranche (26).
Privatkonkurs: 98.200 Euro Durchschnittsverschuldung
Bei den Privatkonkursen gab es 2023 gegenüber dem Jahr davor eine Steigerung von 9,8 Prozent – von 348 auf 382 eröffnete Verfahren. Damit liegt Salzburg knapp über dem bundesweiten Zuwachs von 8,2 Prozent. Die Durchschnittsverschuldung lag bei Eröffnung des Verfahrens bei 98.200 Euro, wobei es einen deutlichen Geschlechterunterschied gab: Bei Männern betrugen die Schulden im Schnitt 106.800 Euro, bei Frauen waren es 82.500 Euro. Alle diese Werte liegen aber unter dem Österreich-Schnitt bei der Verschuldung am Start eines Privatkonkursverfahrens.
Die meisten Privatkonkurse wurden von 40- bis 59-Jährigen eröffnet, hier hatten die Männer eine deutliche Mehrheit.