ÖBB Railjet auf Gleisen der Bahnstrecke Richtung Deutschland bei Salzburg Taxham
ILR/Michael Kola
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Verkehr

Lokführerstreik: Ausfälle bei Zügen nach Deutschland

Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wird zwischen Mittwochfrüh und Freitagabend zu Ausfällen und Einschränkungen bei ÖBB-Fernzügen von und nach Deutschland führen. Die Korridorzüge von und nach Tirol über das Deutsche Eck dürften aber normal fahren, ebenso die privaten Westbahnzüge nach München.

Zwischen Mittwoch, 2.00 Uhr, und Freitag, 18.00 Uhr, streiken in Deutschland die GDL-Lokführer. Für die Bahnreisenden in Österreich bringt das im Fernverkehr von und nach Deutschland Ausfälle: Denn da bei ÖBB-Zügen mit Ziel in deutschen Städten wie München und Frankfurt an der Grenze die Lokführer getauscht werden, sind sie von den Streiks betroffen. Deshalb enden diese Fernzüge an den jeweiligen Grenzbahnhöfen. In Salzburg ist das Salzburg Hauptbahnhof.

ÖBB-Züge, die in Deutschland starten würden, fallen wegen der Streiks aus. Die ÖBB empfahlen daher einmal mehr, Reisen von, nach und über Deutschland zu verschieben. Züge über die Brenner-Strecke werden teilweise bis München geführt werden, so die ÖBB. Auch Nachtzüge sind in den Nächten von 9. auf 10. Jänner bis 11. auf 12. Jänner von den Streikmaßnahmen betroffen – hier komme es ebenfalls zu „Ausfällen und Teilausfällen“.

ÖBB Railjet im Salzburger Hauptbahnhof
ORF
An Grenzbahnhöfen wie dem Salzburger Hauptbahnhof ist für ÖBB-Züge mit Ziel in Deutschland während des Streiks Endstation

Umstieg mit ÖBB-Tickets in BRB-Züge, nicht in die Westbahn

ÖBB- und DB-Kunden können mit ihren Tickets laut APA-Informationen aber auf den stündlich verkehrenden Nahverkehr Salzburg – München der Bayerischen Regiobahn (BRB) umsteigen. Da braucht man für die Fahrt etwa 20 Minuten länger als normalerweise mit einem Fernverkehrszug. Es gibt auch etwas weniger Komfort und keine Erste Klasse.

Ein Angebot der privaten Westbahn, das Reisenden mit ÖBB- und DB-Tickets auch einen Umstieg auf ihre Züge ermöglichen sollte, schlugen die größeren Bahnen unterdessen laut Westbahn-Angaben gegenüber der APA aus. Welche Kompensation Westbahn mit ihrem größten Teileigentümer, dem Industriellen Hans Peter Haselsteiner, von den beiden gänzlich staatlichen Bahnunternehmen dafür wollte, ließ die Westbahn auf Nachfrage unbeantwortet. Die Züge der Westbahn von und nach München sind von dem Streik nicht betroffen. Hier werden die Lokführer an der Grenze nicht ausgetauscht.

Korridorzüge „werden voraussichtlich fahren können“

Auch die „RJ (Railjet-) und RJX-Züge, die planmäßig über das Deutsche Eck fahren, werden voraussichtlich fahren können“, teilten die ÖBB Dienstagmittag mit. Über das Deutsche Eck gelangen österreichische Fernverkehrszüge von Salzburg nach Tirol und umgekehrt – also im weiteren Sinne von Wien nach Bregenz und zurück.

Ticketgültigkeit wird verlängert

Laut ÖBB wird die Zugsbindung bei internationalen Sparschiene- und Standardtickets bis Kaufdatum 8. Jänner 2024 von und nach Deutschland aufgehoben. Die Tickets sind ab sofort bis inklusive 19. Jänner 2024 gültig. Nightjet-Tickets von und nach Deutschland können bis inklusive 19. Jänner 2024 auch im Tagverkehr genutzt werden.