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Soziales

Schuldenberatung: 15 Prozent mehr Hilferufe

Der Schuldenberatung ist in Salzburg zentrale Anlaufstelle für alle, die mit dem Einkommen nicht mehr auskommen. Die Zahl der Hilfsanfragen ist hier aktuell um 15 Prozent gestiegen. Die Flachgauer Tafel musste im abgelaufenen Jahr gar doppelt so viele Menschen wie zuvor betreuen – Deutliche Zeichen für wachsende finanzielle Probleme vieler Salzburger.

Es liege in der Natur des Menschen, erst dann fremde Hilfe zu holen, wenn die eigenen Fähigkeiten ausgeschöpft sind, sagt der Geschäftsführer der Salzburger Schuldenberatung Peter Niederreiter. „Das kann Jahre dauern, bis sich Klienten bei uns melden. Wer macht es schon gern, dass er sagt, ich schaffe es alleine nicht mehr, ich hole mir professionelle Hilfe.“

Der Trend des Jahres 2023, wo wir 15 Prozent mehr KlientInnen hatten, wird anhalten, sieht Niederreiter keine Entspannung und befürchtet auch heuer weitere Zunahmen an Hilfsbedürftigen, weil bei Fixkosten wie Miete und Strom keine Entspannung in Sicht ist.

Schuldenberater Peter Niederreiter im Gespräch mit ORF-Reporter Reinhard Grabher

Einmalzahlungen nicht mehr als Tropfen am heißen Stein

Es habe zwar einige Unterstützungen als Einmalzahlungen gegeben, solche Maßnahmen der Bundes- oder Landesregierung wie Verbesserungen beim Heizkostenzuschuss oder die Abschaffung der kalten Progression seien jedoch keine dauerhafte Lösung für die KlientInnen der Schuldenberatung.

Für alle, die in der Situation sind, ihren Fixkosten nicht mehr nachkommen zu können, wäre es wesentlich wichtiger, strukturelle Beihilfen zu schaffen oder für Geringverdienern stärkere Lohnerhöhungen zukommen zu lassen, betont Niederreiter.

Bei niedrigen Einkommen ist der Hilfsbedarf am größten

Alleinverdiener oder AlleinerzieherInnen mit geringen Einkommen bräuchten dauerhafte Lösungen wie eine stärkere Anhebung der Sozialunterstützung und eine treffsichere Wohnbeihilfe, fordert Niederreiter.