Landesgericht Salzburg Justizgebäude
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Anklage nach tödlichem Verkehrsunfall

Nach einem tödlichen Verkehrsunfall im April in Tamsweg (Lungau) hat die Staatsanwaltschaft Salzburg jetzt gegen den Unfalllenker Anklage erhoben. Der damals betrunkene, 17-jährige Probeführerscheinbesitzer muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten.

Am 30. April 2023 gegen 4.30 Uhr setzte sich der Lungauer nach einem Lokalbesuch hinters Steuer – Laut Alkotest mit zumindest 1,77 Promille Alkohol im Blut. Der Jugendliche nahm im Wagen seiner Mutter drei Freunde mit und fährt laut Staatsanwaltschaft mit einer Geschwindigkeit von 82 bis 86 km/h anstelle der erlaubten 30 km/h durchs Ortsgebiet als er die Kontrolle über den Wagen verlor.

Unfallstelle mit Feuerwehr, Polizei, Rettung
Freiwillige Feuerwehr Tamsweg
Die Unfallstelle an der Friedhofsmauer in Tamsweg

Unfallauto prallte gegen Friedhofsmauer

Das Auto prallte gegen das Eck einer Friedhofsmauer. Ein laut Unfallgutachten nicht angeschnallter 18-Jähriger auf der Rückbank direkt hinter dem Lenker kommt dabei zu Tode. Die zwei anderen Mitfahrer werden teils schwer verletzt und erleiden Brüche, Prellungen und Abschürfungen. Die Verletzungswahrscheinlichkeit wäre im konkreten Fall mit angelegtem Sicherheitsgurt deutlich geringer gewesen, stellte der Unfallforscher und Gerichtssachverständige Gerhard Kronreif in seinem Gutachten fest.

Staatsanwaltschaft: Betrunken Autofahren bedeutet Gefahr

Laut Staatsanwaltschaft hätte der inzwischen 18-jährige Tamsweger vorhersehen müssen, dass betrunken Autofahren eine Gefahr für das Leben der anderen bedeutet. Die Familie des Verstorbenen wird von Anwalt Kurt Jelinek vertreten. Der Angeklagte wird von Anwalt Gerhard Moser verteidigt. Der Prozesstermin findet am 30. Jänner statt.