Die Ausgabestelle der Flachgauer Tafel in Koppl hat einmal pro Woche geöffnet. Zuvor müssen in Supermärkten, Drogerien, bei Bäckern die gespendeten Waren abgeholt werden, schildert der freiwillige Helfer Hans Brunauer von der Flachgauer Tafel. Pünktlich um 14.00 Uhr wird die Ausgabestelle drei Stunden lang geöffnet.
Zahl der Tafel-Kunden hat sich verdoppelt
Das ehrenamtliche Team hat da bereits mehrere Stunden Arbeit hinter sich. Diese Unterstützung haben 2023 immer mehr Menschen gebraucht: „Die Zahl der Kunden hat sich in allen unseren Ausgabestellen in den letzten eineinhalb Jahren verdoppelt. Auch wir spüren es natürlich – Bei uns steigen Energiekosten, Mietkosten, unsere Autos müssen finanziert werden“, sagt dazu die Leiterin der Flachgauer Tafel, Melanie Prothiva.
In Koppl – mit Einzugsgebiet bis Strobl (Flachgau) – sind aktuell 50 Familien berechtigt, bei der Tafel einzukaufen. In Seekirchen (Flachgau) und den umliegenden Gemeinden sind es 130 Familien. In Mattsee, dem Trummer Seengebiet und dem nördlichen Flachgau sind es 60 Familien, die um den symbolischen Preis von zwei Euro von der Flachgauer Tafel mit Lebensmitteln versorgt werden.
Verteilung „so gerecht wie möglich“
An 50 Kunden, werden 50 Äpfel gerecht verteilt, „dann kriegt jeder einen Apfel. Nicht nach dem Motto, wer zuerst kommt, kann alles mitnehmen. Nein, auf gar keinen Fall, so läuft es nicht! Also es wird wirklich gerecht verteilt“, betont Prothiva.
Welche Lebensmittel und Produkte jeweils zur Verfügung stehen, ist immer wieder eine Überraschung. 2024 dürfte die Lage auch nicht einfacher werden: „Wir denken, dass es mehr Kunden werden. Die nächste Stromabrechnung kommt bei allen und das sind immer Herausforderungen. Die Mietpreise steigen enorm. Das ist für die Menschen einfach nicht mehr zu schaffen. Wenn ich allein so viel Geld für die Miete ausgeben muss, wo soll man dann noch Lebensmittel kaufen oder andere Dinge? Uns ist es daher einfach wichtig, die Menschen zumindest bei Lebensmitteln zu unterstützen“, sagt Prothiva.
Bei der Flachgauer Tafel in Mattsee, Seekirchen und Koppl sind Familien und Menschen einkaufsberechtigt, die fianziell unterhalb der Armutsgrenze liegen – etwa Mindestpensionistinnen und Alleinerziehende, aber auch manche Flüchtlinge.