Firmensitz des Stadtbaumeisters Wagner in Salzburg Maxglan von außen
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Wirtschaft

Traditionsbaumeister Wagner pleite

Das Konkursverfahren über den Traditionsbaumeisterbetrieb Wagner aus der Stadt Salzburg ist jetzt am Landesgericht eröffnet worden: Stadtbaumeister Wagner ist mit 2,8 Millionen Euro in die Pleite geschlittert. Das Unternehmen soll aber saniert werden.

Der Familienbetrieb hat eine mehr als 120-jährige Geschichte und ist eng mit prominenten Bauprojekten in der Salzburger Altstadt verbunden. Konkret gibt es den Betrieb seit 1902.

120 Gläubiger

Am Freitagvormittag ist über das Unternehmen am Landesgericht das Konkursverfahren eröffnet worden. Laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) betragen die offenen Forderungen bisher 2,83 Millionen Euro. Vorerst haben sich rund 120 Gläubiger gemeldet. Wie viel auf der Habenseite vorhanden ist, lasse sich noch nicht präzise eruieren, schrieben die Kreditschützer.

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Das Unternehmen spricht zwar von namhaften offenen Forderungen in Millionenhöhe als Aktiva. Warum dieses Geld aber bisher noch nicht eingebracht werden konnte, ist offen.

Vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) Europa hieß es zuletzt aber: Das Unternehmen habe das Ausmaß offener Kundenforderungen mit zehn bis zwölf Millionen Euro beziffert, deren Einbringlichkeit zu großen Teilen im außergerichtlichen Wege jedoch nicht mehr möglich sei. Das Unternehmen wird derzeit fortgeführt, eine Sanierung erscheine laut den beiden Kreditschutzverbänden aus Sicht der Geschäftsführung als realistisch.

Zugleich dürften Gespräche mit möglichen Investoren geführt werden. Von der Insolvenz sind rund 20 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer betroffen. Welche Quoten den Gläubigern dazu angeboten werden, sei abzuwarten, so der Kreditschutzverband.

Von Großem Festspielhaus bis zum Schloss Mirabell

Der Stadtbaumeister Wagner ist mit zahlreichen Großprojekten in der Salzburger Altstadt verbunden: Der Bau des Großen Festspielhauses, des Großgasthofes Sternbräu, der Umbau der Alten Universität, große Sanierungen an Schloss Mirabell und der Residenz sind nur einige der Projekte aus der Vergangenheit des Familienbetriebs.

Seit 1999 hat man sich auf Planung, Bauleitung und Projektmanagement spezialisiert. Überraschende Forderungsausfälle, gepaart mit verzögerten Zahlungen bei Bauprojekten hätten jetzt zu der Insolvenz geführt, schrieb das Unternehmen im Konkursantrag.