Weihnachten zwischen Lkw zu feiern – für hunderte Kraftfahrer hieß es tagelang bei nasser Kälte auszuharren – bis das Fahrverbot vorbei war.
„Es ist kein Problem, hier zu bleiben. Wir kommen alle gut miteinander aus. Wir feiern und kochen auch gemeinsam. Danach fahre ich aber nach Hause. Vorher muss ich noch abladen in Italien, aber dann geht es heim. Und erst dann feiern wir mit der Familie. Das ist es. Ich würde zwar gerne heute schon zu Hause sein, aber es ist einfach nicht möglich“, sagt der Trucker Aleksander Markovic aus Serbien.
Sprachgewirr am Walserberg
Es herrscht geradezu babylonisches Sprachgewirr auf dem Walserberg. Übersetzungsprogramme auf den Handys helfen, denn viele sprechen weder Deutsch noch Englisch. Berufschauffeur Yasar Aba aus der Türkei beklagt, dass es hier nur wenige Möglichkeiten gebe, sich ordentlich zu waschen. Außerdem seien die Toiletten nicht für so viele Fahrer ausgelegt, und man müsse auch für Trinkwasser bezahlen, wenn man selbst kocht.
Geschlafen wird das ganze verlängerte Wochenende in den Fahrerkabinen. Um sich aufzuwärmen, gibt es eigenen Kaffee oder Tee. So schaffe man auch ohne Christbaum eine Weihnachtsstimmung: „Ich habe keinen Christbaum, aber immerhin einen grünen Lkw. Wir müssen hier jetzt noch zwei Tage warten. Wir braten gerade Steaks“, erzählt Lkw-Fahrer Yurii Kovalskyi aus der Ukraine.
„Das Kind weint daheim, aber das ist meine Arbeit“
Für den jungen Vater sind diese Tage keine einfache Zeit: „Das Kind weint daheim, aber das ist meine Arbeit. Ich muss hierbleiben und meine Arbeit machen und danach fahre ich nach Hause und feiere ein kleines Weihnachtsfest“, so Yurii. Am Mittwochmorgen durften die Lkw dann weiterziehen, bis es zu Neujahr wieder heißt – drei Tage lang Fahrverbot und wieder irgendwo warten.
Fernfahrer: Weihnachten am Walserberg
Während Weihnachten für die meisten von uns ein Familienfest ist, verbringen mehr als 150 Lastwagenfahrer die Feiertage auf Grund des Lkw-Fahrverbotes auf der Autobahnraststätte am Walserberg.