Mann im Bett
ORF
ORF
Gesundheit

Schlafstörungen: Test für neue Therapie

Eine Psychologin der Universität Salzburg testet ab Jänner eine neue Behandlung für Schlafstörungen bei Schichtarbeit. In Österreich leidet immerhin beinahe jeder Zehnte (acht Prozent) daran. Für die Studie zu der neuen Behandlungsart werden noch Freiwillige gesucht.

Die bisherigen Therapieansätze sind für die betroffenen Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter oft nur schwer umsetzbar. Wechselnde Arbeitszeiten mit Früh-, Spät- oder Nachtdiensten verursachen bei einem großen Teil der Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter Schlafstörungen. Dieser schlechte Schlaf kann wiederum zu einer Vielfalt von gesundheitlichen Problemen führen.

Doch die Standard-Therapie für Schlafstörungen ist hier kaum geeignet – sie beruht nämlich auf regelmäßigen Schlafenszeiten, was mit Schichtplänen jedoch meist nicht vereinbar sei. Das hat die Psychologin Tanja Grünberger bei ihrer Arbeit in einer Rehaklinik beobachtet, wo viele Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter in Behandlung waren.

„Denkmuster beseitigen, die nachts wach halten“

„Die haben mir berichtet, dass die Hausärzte bzw. Therapeuten hier mit einer Behandlung alle überfordert sind, weil eben der klassische Ansatz für sie nur sehr schwer umzusetzen ist. Viele haben mir berichtet, dass sie einfach alle paar Jahre auf Reha geschickt werden – recht viel mehr an Therapie haben sie nach eigenen Angaben nicht erhalten. Deshalb bin ich auf die Idee gekommen, das zu entwickeln.“

„Da geht es zum Beispiel um bestimmte Denkmuster, die einen in der Nacht wach halten, wie grübeln, sich sorgen, oder auch, mit schlechter Stimmung besser umzugehen. Man sollte also bei ganz anderen Punkten ansetzen, um diese Regelmäßigkeit für die Therapie nicht zu brauchen“, schildert Grünberger.

Freiwillige für Test der neuen Therapie gesucht

Diese neue Therapie soll jetzt getestet werden. Rund 90 freiwillige Schichtarbeitende mit Schlafproblemen werden dazu noch gesucht. Sie erhalten nicht nur diese neue Hilfe gegen Schlafstörungen, sondern auch eine Aufwandsentschädigung für die Teilnahme.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie sollen zwischen 18 und 65 Jahre alt sein und ausreichende Deutschkenntnis besitzen. Die Aufwandsentschädigung für die Teilnahme beträgt 50 Euro. Ausgeschlossen sind nur jene, die einige bestimmte Vorerkrankungen wie zum Beispiel Schlaf-Apnoe, Restless-Legs-Syndrom oder psychotische Störungen haben.

Trainings und Befragungen finden online statt

Die Trainings und Befragungen finden online statt und sollen durch flexible Terminvereinbarung gut mit Schichtplänen vereinbar sein, betont Grünberger. Interessierte können sich unter www.schlaf-und-schicht.com melden.