ÖBB Railjet Zug auf der Westbahnstrecke Salzburg Wien (Mit Taurus-Lokomotive)
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

HL-Bahn zu Umweltprüfung eingereicht

Die ÖBB-Infrastruktur AG hat am Freitag die geplante ÖBB-Hochleistungsstrecke im Salzburger Flachgau zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht. Das war schon einmal der Fall, dieses Verfahren wurde aber wegen streng geschützter Tierarten gestoppt.

Es ging damals um den damals geplanten Deponiestandort für das Ausbruchmaterial aus dem neuen Bahntunnel. Nun wurden die Pläne adaptiert und neu eingereicht: Der Abtransport des Gesteins soll nun, soweit möglich, per Bahn erfolgen.

Nun Abtransport mit Bahn geplant

Zugleich wird die Fischach, ein Nebenfluss der Salzach, im nun eingereichten Vorhaben unterfahren. Durch die Optimierung des Trassenverlaufs sollen Eingriffe in den Lebensraum geschützter Tierarten weitestgehend vermieden werden, informierten die Bundesbahnen am Freitag in einer Aussendung. Das Gesteinsmaterial im Projektgebiet – Flysch – ist für die Verwendung im Tunnelbau, etwa als Beton-Zuschlag, nicht geeignet. Deshalb müsste es dauerhaft im Gelände verbaut werden.

Deponie hätte Greifvögel gefährdet

Die ÖBB hätten das ursprünglich gerne in der Nähe der Baustelle gemacht – nicht nur weil die Transportwege kürzer wären. Im Gebiet der geplanten Deponien waren dann aber Vorkommen des streng geschützten Grubenlaufkäfers und Nistplätze der selten gewordenen Greifvogelarten Rot- und Schwarzmilan entdeckt worden.

Das Großprojekt sieht eine 21,5 Kilometer lange Neubaustrecke vor, die in Salzburg-Kasern und in Köstendorf (Flachgau) vom bestehenden Westbahngleis abzweigt. Herzstück ist ein 16,2 Kilometer langer Tunnel mit zwei eingleisigen Röhren, der die Gemeinden Köstendorf, Seekirchen, Hallwang und Elixhausen unterfährt.

Insgesamt viergleisig in die Zukunft?

Die zwei zusätzlichen Gleise sollen größere Kapazitäten im Personen- und Güterverkehr schaffen. Weil Fernverkehrszüge ungehindert und schneller den Tunnel durchfahren können, ist auf der Bestandsstrecke ein dichteres Angebot an Nahverkehrszügen möglich. Der Bau soll die Fahrzeit zwischen Salzburg und Wien um rund fünf Minuten verkürzen.

Fast vier Milliarden veranschlagt

Die Neubaustrecke steht im jüngst beschlossenen Rahmenplan für die Jahre 2024 bis 2029, die Gesamtinvestitionskosten für das Vorhaben betragen vorausvalorisiert rund 3,7 Mrd. Euro. Das Projekt wird von einer Bürgerinitiative hart bekämpft. Die Gegner des Tunnels befürchteten in der Vergangenheit neben den Belastungen durch die Baustelle auch eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung.

Anrainer vehement dagegen

Der Schutz der Anrainer sei wesentlicher Inhalt der Planungen, versicherten die ÖBB heute. Belastungen durch die Baustelle – etwa durch Lärm oder Staub – würden detailliert abgeleitet und die frühestmögliche Errichtung von entsprechenden Schutzmaßnahmen wie Lärmschutzwänden geplant. Je nach Verlauf der Behördenverfahren sei damit aus heutiger Sicht ein Baustart 2027 und eine Inbetriebnahme 2040 denkbar.