Das Sturmtief sorgt am Freitag weiterhin für viele Feuerwehreinsätze im Bundesland Salzburg. Die Schäden sind erst bei Tageslicht sichtbar geworden und müssen zum Teil noch von den Feuerwehrleuten abgearbeitet werden.
Lawinensprengung an der A10
Die starken Schneefälle machen an der A 10, der Tauernautobahn eine vorbeugende Lawinensprengung bei Flachauwinkl (Pongau)notwendig. Die A 10 ist am Freitag dafür ab 14.45 Uhr in beiden Richtungen gesperrt. Der Verkehr wird für jeweils etwa 30 Minuten angehalten – in Fahrtrichtung Villach bei der Einhausung Flachau, in Richtung Salzburg beim Südportal des Tauerntunnel.
Gaisberg-Rundweg wegen Sturmschäden gesperrt
Wie Gaisberg-Koordinator Florian Kreibich mitteilte, musste der Gaisbergrundweg am Freitag wegen Sturmschäden bis auf weiteres gesperrt werden: „Einige Bäume sind schon umgestürzt. Solange das Sturmtief andauert, darf man die beliebte Wanderroute aus Sicherheitsgründen nicht betreten.“
Tausende Haushalte ohne Strom
Der Sturm sorgte auch für etliche Stromausfälle. Am Freitagvormittag hat es in Lofer, Saalfelden oder Krimml (Pinzgau) beziehungsweise in St. Kolomann und Adnet (Tennengau) sowie in Hof (Flachgau) Ausfälle gegeben. Auch einige ORF Radio- und Fernsehsender sind etwa eine halbe Stunde ausgefallen.
Nach den schweren Unwettern waren bereits in der Nacht auf Freitag aufgrund von Sturmschäden bis zu 5.500 Haushalte insbesondere im Flachgau und im Pinzgau ohne Strom. Die Techniker der Salzburg Netz GmbH haben noch in den Nachtstunden mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung gearbeitet. Um 5.00 Uhr Früh waren nur mehr 800 Haushalte ohne Strom. Aktuell sind noch rund 200 Kunden vor allem im Flachgau mit Teilen von Hof, Tennengau mit Adnet und St. Kolomann und Pinzgau mit Teilen von Unken und Lofer, ohne Stromversorgung. Die Techniker der Salzburg Netz GmbH arbeiten an der Behebung der Störungen.
Höhepunkt des Sturmes am Samstag
Nicht unbedingt erforderliche Autofahrten sollten Samstagvormittag unterlassen werden, heißt es vom Land Salzburg. Bis zur Mittagszeit wird am Samstag mit dem Höhepunkt des Sturmes gerechnet, vor allem im Salzburger Zentralraum, kann es zu Behinderungen im Straßenverkehr kommen.
Auch am Freitag sind noch starke Windböen möglich, zusätzlich drohe auch die Gefahr kleinräumiger Überflutungen durch den Regen und die gestiegene Schneefallgrenze, größere Überschwemmungen seien aber nicht zu erwarten, heißt es vom Katastrophenschutz. Verhaltensempfehlungen vom Katastrophenschutzes des Landes
Viele Einsätze in der Sturmnacht
Rund 700 Feuerwehrleute sind am Donnerstagabend zwischen 21.00 und 01:00 Uhr Früh im Einsatz, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume oder Dach- und Fassadenteile. Orkanartige Sturmboen und Gewitter sorgten am Donnerstag für zahlreiche Einsätze. In der Stadt Salzburg stürzte im Stadtteil Liefering ein großer Baum in der Peter- Pfenninger-Straße auf die Fahrbahn. Eine 55-jährige Obus-Lenkerin wurde dabei leicht verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Fahrgäste kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden. Die Oberleitung wurde von dem umstürzenden Baum schwer beschädigt. Gegen 23 Uhr wurden alle Lenker angehalten, ihre Busse in die Remise in die Alpenstraße zu fahren.
Flüge umgeleitet
Vom starken Wind war auch der Flugverkehr betroffen. Zwei aus Hamburg bzw. Düsseldorf kommende Maschinen wurden am Abend wegen der staken Seitenwinde am Flughafen Salzburg nach Linz umgeleitet, zwei weitere Verbindungen gestrichen, sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus zur APA. Ein Flug aus Istanbul und einer aus Frankfurt sind gestrichen worden.Auch zwei Frühverbindungen mussten in Folge gestrichen werden. Im Bahnverkehr hat es durch den Sturm laut ÖBB keine Beeinträchtigungen gegeben.
Haus in Krispl evakuiert
In Krispl (Tennengau) musste ein Wohnhaus evakuiert werden. Ein Baum drohte dort umzustürzen. Die Aufräumarbeiten dauern dort noch am Freitag an, meldet die Feuerwehr Krispl. In Kuchl (Tennengau) blockierte ein Baum eine Straße im Ortsteil Garnei und war auf eine Carport und einen PKW gestürzt. Verletzt worden ist niemand.
In Bürmoos (Flachgau) musste die Lokalbahn evakuiert werden, die Fahrgäste blieben unverletzt und wurden vom Roten Kreuz betreut. Auch in den anderen Bezirken wurden die Feuerwehren zu etlichen Sturmeinsätzen alarmiert. Bauzäune wurden umgerissen, Bäume blockierten die Straßen.
Wetterwarnung noch bis Samstagmittag
Bereits am Donnerstagnachmittag veröffentlichte das Land Salzburg eine Extremwetter-Warnung, gültig bis Samstag Mitternacht. Erwartet werde weiterhin starker Wind mit 80 bis 90 km/h, sowie Böen mit mehr als 100 km/h.
Auch am Freitag muss vor allem im Flachgau und auf den Bergen mit starken Böen und vor allem im Frühverkehr mit schwierigen Fahrverhältnissen durch Schnee und herumliegenden Äste gerechnet werden. Der Katastrophenschutz des Landes rät zu Vorsicht im Straßenverkehr und zum Einplanen von Verspätungen auf Straße, Schiene und bei geplanten Flügen.
Menschen sollten Wälder und Parkanlagen meiden und auf Ski- und Schneeschuhtouren abseits der gesicherten Pisten verzichten und im Straßenverkehr ihre Fahrweise den Verhältnissen anpassen.
Stau auf A10 wegen umgestürzter Bäume
Umgestürzte Bäume sorgten Freitagfrüh für erheblichen Stau auf der Tauernautobahn (A10), wie der ÖAMTC mitteilte. In Fahrtrichtung Villach stürzten mehrere Fichten auf die rechte Fahrbahn bei Kilometer 4, die nun weggeräumt werden müssten, so eine Sprecherin. Es kam zu erheblichem Rückstau, der bis zur Westautobahn (A1) reichte.