Die schadhafte Decke beim Südportal in Zell-Schüttdorf sei nun „in Rekordzeit“ abgesichert worden, sagte der Pinzgauer Bezirkshauptmann Bernhard Gratz am Donnerstag. Nun könne der Tunnel von Zell-Schüttdorf in Richtung Stadtzentrum und nach Maishofen wieder einspurig befahren werden.
Gegenverkehr via Zentrum oder Thumersbach
Für die Richtung Nord-Süd – von Maishofen in Richtung Zell-Schüttdorf, Oberpinzgau, Bruck oder Taxenbach – gebe es eine Umleitung über das Zeller Stadtgebiet oder über Thumersbach, so Gratz. Die Bezirkshauptmannschaft habe für die Region ein Verkehrskonzept erstellt, so Gratz.
Das neue Nadelöhr bei Zell erschwert die Wirtschafts-, Arbeits-, Urlaubs-, Schul-, Sport- und sonstigen Lebensbedingungen in Innergebirg zusätzlich – für Bevölkerung, Gäste, Durchreisende und die Transportwirtschaft generell. Aus Pinzgauer Sicht ist nämlich die einzig mögliche Ausweichroute über das Salzachtal bei Werfen (Pongau) durch die Tunnelbaustellen der ASFINAG schon länger ein Sanierungsfall. Auch dort gibt es immer wieder lange Staus und zeitweise ein Verkehrschaos, das Tausende Menschen aus dem In- und Ausland seit Wochen und bald Monaten empört.
Baumstämme stützen Tunneldecke
Das baufällige Südportal beim Zeller Schmittentunnel musste in den letzten Tagen durch eine aufwändige Stützkonstruktion abgesichert werden. „Dutzende massive Baumstämme, die jeweils eine Last von bis zu 150 Tonnen tragen können, sorgen ab sofort für bestmögliche Sicherheit“, heißt es in einer Aussendung des Landes Salzburg.
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Experte: „Stützkonstruktion sicher“
Werner David, Referatsleiter Brückenbau beim Landes Salzburg, betont, wer den Tunnel nun wieder befährt, könne unbesorgt sein: „Mehrere Experten und Statiker haben die provisorische Stützkonstruktion begutachtet und für sicher befunden. Die Stämme mit einem Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern werden für die Autofahrer nicht zu erkennen sein. Sie werden aus Sicherheitsgründen mit einer Folie abgedeckt.“
Behörden rechnen mit Staus
Beim Land betont man, die Pläne zur dauerhaften Sanierung der Route würden derzeit ausgearbeitet. Wie lange Bevölkerung und Gäste auf normale Straßenverhältnisse noch warten müssen, das ist bisher nicht bekannt.
Auch der Bezirkshauptmann rechnet in der beginnenden Ski-Hauptsaison nun mit Staus: „Wir bauen mit regionalen Umleitungen und teilweise geänderter Verkehrsführung vor, vor allem gilt aber die Empfehlung, auf Öffis auszuweichen und unnötige Fahrten ins Stadtzentrum zu vermeiden. “
Und hier finden Sie die Angaben der Landesregierung im Wortlaut:
• Die B311, Pinzgauer Straße, ist durch den Schmittentunnel einspurig von Süd nach Nord (von Bruck/Mittersill über Schüttdorf Richtung Maishofen) befahrbar.
• In der Gegenrichtung von Maishofen nach Bruck/Mittersill Verkehrsführung über die P311 durch das Stadtzentrum von Zell am See oder, insbesondere Richtung Bruck und Taxenbach, alternativ (bis 24 Tonnen) über die L247, die Thumersbacher Landesstraße, am gegenüberliegenden Seeufer.
• Adaptierte Verkehrsführung mit veränderten Vorrangregeln bei der Stadtdurchfahrt von Zell am See, um den Verkehr auf der P311 flüssig zu halten.
• Um das Umsteigen auf Bus und Bahn zu erleichtern, gilt derzeit: Die myRegio-Wochenkarte wird zur Monatskarte.
• Die Pinzgaubahn fährt von Montag bis Freitag im 30-Minuten Takt von Niedernsill bis Zell am See. Am Wochenende im Stundentakt.
• Park and Ride-Platz Fürth-Kaprun steht Pendlern zur Verfügung
Eigene Website des Landes
Das Land Salzburg hat eine eigene Web-Plattform eingerichtet, über die man möglichst rasch und effizient über Verkehrslage und Bedingungen in und um Zell informieren will.
Den Link finden Sie hier …