Genanalyse
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Gesundheit

Schmerztherapie mittels Genanalyse

1,8 Millionen Österreicherinnen und Österreicher leiden unter chronischen Schmerzen. Viele durchleben einen langen Leidensweg, vor allem dann, wenn Medikamente nicht wirken oder schwere Nebenwirkungen auslösen. Individuelle genetische Fingerabdrücke zeigen eventuelle Medikamenten-Unverträglichkeiten sofort auf.

Die Pharmakogenetik ist eine Genanalyse, mit der der Arzt die optimale Therapie verschreiben kann. Die genetischen Fingerabdrücke werden in einem Labor in Anif-Niederalm (Flachgau) erstellt. Viele Schmerzpatienten haben laut dem Genetiker Wolfgang Schnitzel einen langen Weg hinter sich, bevor sie Medikamente finden, die keine Nebenwirkungen auslösen.

Genetischer Fingerabdruck kostet 900 Euro

Schnitzel leitet das Pharmgenetix-Labor in Anif-Niederalm. Nur wenige wissen, dass es die Genanalysen überhaupt gibt. Die Erstellung des genetischen Fingerabdrucks kostet 900 Euro. Die Österreichische Gesundheitskasse übernimmt derzeit noch keinen Anteil der Leistung.

Genetiker kritisiert, dass Kasse Genanalyse nicht bezahlt

Das ist für Genetiker Wolfgang Schnitzel unverständlich, denn die Pharmakogenetik könne wesentlich dazu beitragen, Kosten zu sparen: „In Wirklichkeit wird die Kasse bald draufkommen, dass dies ja eigentlich kosteneffektiv ist. Ein Tag im Spital oder in der Psychiatrie kostet 750 Euro. Wenn man zwei Tage früher den Patienten entlassen könnte, ist das schon eingespart. Und da gibt es ganz viele Beispiele, wie man hier die Kosten gegenrechnen kann.“ In Südtirol würden die Kosten für pharmakogenetische Analysen teilweise bereits übernommen – etwa bei Krebspatienten, ergänzt Schnitzel.

Schmerztherapie mittels Genanalyse