Paracelsusbad
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Politik

Sperre Paracelsus Bad: Minderwertiges Baumaterial

Die Stadt Salzburg präsentiert nun das Sachverständigengutachten für das marode Paracelsus Bad. Die Baufirma habe minderwertiges Material verwendet, heißt es. Die Schäden seien ein Fall für die Gewährleistung. In den letzten Monaten entgingen der Stadt als Betreiber rund 300.000 Euro an Einnahmen.

Seit Mai ist im Paracelsus Bad Gefahr im Verzug. Die spezielle Wellendeckenkonstruktion droht einzustürzen, es hängt ein Deckenteil herunter. Baustadträtin Anna Schiester (grüne Bürgerliste) kennt nun Details aus dem neuen Fachgutachten: „Es wurde ein Metall verwendet, das eine Stufe zu niedrig war. Dadurch kam es zur Korrosion und zum Schaden, den es jetzt zu beheben gilt.“

Baufirma soll haften

Bauherrin des Paracelsus Bades ist die Stadt Salzburg, Betreiber die stadteigene Tourismusgesellschaft. Laut aktuellem Sachverständigengutachten sind beide aus dem Schneider, die Baufirma haftet, sagt Schiester: „Wir arbeiten jetzt parallel am Sanierungskonzept, das zwei Varianten umfasst. Wir prüfen eine Interimslösung, sodass wir das Bad öffnen können, bevor wir die Komplettsanierung durchführen. Parallel verfolgen wir auch die Variante, dass wir gleich das ganze Bad sanieren.“

Mögliches Provisorium könnte noch dauern

Das Provisorium würde aber allein vom Bauaufwand rund zehn Wochen dauern – die Genehmigungsverfahren und Behördenwege noch nicht eingerechnet. Hinzu kommt, dass die Entscheidung dafür erst fallen müsse, die Baustadträtin will nämlich noch prüfen lassen. Bis Jahresende soll aber entschieden werden.

Vor Ostern werde das Paracelsus Bad wohl auch bei einer Übergangslösung nicht aufsperren, so Schiester. Damit müssen Besucher und Steuerzahler, die das Paracelsus Bad letztlich bezahlt haben, weiter warten.