Schild Landesgericht und Staatsanwaltschaft Salzburg
ORF/Georg Hummer
ORF/Georg Hummer
Chronik

Autoverkäufer vermisst: Verlobte belastet Angeklagte

Beim Landesgericht wurde Donnerstag der Prozess um den verschwundenen irakischen Autoverkäufer fortgesetzt. Dessen Verlobte schilderte dem Gericht die letzten Stunden des Mannes. Sie habe befürchtet, dass im etwas zustoßen würde, sei aber von der Polizei nicht erst genommen worden.

Mit fester Stimme und sehr gutem Deutsch schilderte die 23 Jahre alte Irakerin, was ihr „komisch“ vorgekommen sei – zum Beispiel, dass die zwei angeklagten Ungarn den Geländewagen nur in der Nacht besichtigen wollten. Und dass sie keine Probefahrt gemacht oder zum Preis von 17.000 Euro nicht verhandelt hätten.

Dann sei ihr Verlobter am 2. Jänner zur Autoübergabe gefahren und später nicht mehr erreichbar gewesen. Das sei niemals zuvor geschehen, sagte die junge Frau. Nach einer Stunde habe sie Angst bekommen und nach einer Nacht bereits das Schlimmste befürchtet.

Ungar gibt zu, mit Iraker „gerauft“ zu haben

Die Polizei habe ihr zunächst nicht geglaubt, erst nach knapp zwei Wochen. Während dieser Schilderung vor Gericht waren die angeklagten Ungarn auf Bitten der Frau nicht im Saal. Einer der beiden Brüder hatte Dienstag zugegeben, mit dem Iraker „gerauft“ zu haben. Dann sei dieser „tot gewesen“. Die Leiche habe er „irgendwo“ abgelegt.

Die Brüder riefen laut Ermittlern im Internet viele digitale Landkarten des Flachgaues und benachbarten Bayern auf.

Urteil für 5. Dezember erwartet

Die Geschworenen wollen am 5. Dezember über die Urteile beraten. Den Angeklagten drohen jeweils bis zu 20 Jahre oder sogar lebenslange Haft.