Das Welterbe-Zentrum samt Sattler-Panorama soll im ehemaligen Barockmuseum entstehen. Dieses steht seit gut zwölf Jahren leer. Dass hier – wie eigentlich geplant – nächstes Jahr das Sattler-Panorama und ein UNESCO-Welterbezentrum einziehen, daran glaubt niemand mehr.
Nein von behördlichen Altstadtschützern
Der vorliegende Architekten-Entwurf wird von der Altstadt-Erhaltungskommission und vom Bundesdenkmalamt abgelehnt. Dessen Salzburger Leiterin Eva Hody betont, es gehe nicht um persönliches Gefallen: „Es muss denkmalverträglich sein, in die Altstadt passen und dem Erhaltungsgesetz entspricht. Ich meine, es entspricht nicht dem Gesetz. Es ist ein Fremdkörper, der sich nicht einfügt und nicht integriert werden kann in den Bestand des Gebäudes.“
Konkret geht es um den Ausgang zur Terrasse. Dort soll auch ein Lift eingebaut werden, um einen behindertengerechten Zugang zu ermöglichen.
Vizebürgermeister kritisiert Altstadtschützer
Die Politik bezeichnet das Nein der Stadtschützer als „unvorstellbaren Vorgang“. Schließlich sollten auch beeinträchtigte Menschen von der Terrasse auf das Welterbe schauen können, sagt Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ): „Es geht in Wahrheit um Barrierefreiheit. Gegen das wehren sich die Denkmalschützer. Aber wir sind im 21. Jahrhundert. Und jetzt wollen sie das Projekt kippen.“
Denkmalamt: „Strenge Maßstäbe anzuwenden“
Eva Hody vom Bundesdenkmalamt entgegnet dem Politiker, es gehe um die Vorbildwirkung: „Man muss ehrlich sagen, kein anderer Eigentümer eines historischen Gebäudes würde eine Bewilligung für einen Glasaufbau auf dem Dach mit Aufzug und Stiegenhaus bekommen. Hier sind strenge Maßstäbe anzuwenden, weil die Dachlandschaft eine besonders schützenswerte Ansicht der Stadt ist.“
Bauherr für das neue UNESCO-Welterbezentrum samt historischem Sattler-Panorama ist die Stadt Salzburg. Rund fünfeinhalb Millionen Euro werden investiert, die Hälfte davon steuert das Land Salzburg bei.
Ringen um andere Lösung steht bevor
Nur der kleinste Teil des Hauses stammt noch aus dem 18. Jahrhundert, der Großteil ist erst 50 Jahre alt. Bei der Stadt spricht man deshalb auch von einer „Weiterentwicklung“ des Gebäudes. Tobias Fusban ist Geschäftsführer der städtischen Immobilien-Betriebsgesellschaft: „Diese Verbindung wäre eine großartige Möglichkeit, das Weltkulturerbe erlebbar zu machen.“
Nun wird weiter um eine Lösung gerungen. Für die Denkmalschützer wäre die geplante Terrasse in Ordnung. Es müsse allerdings die Bereitschaft geben, etwas Schönes zu entwickeln und sich entwurfstechnisch noch „zu bewegen“.