Türschild der Anklagebehörde „Staatsanwaltschaft Salzburg“ beim Salzburger Justizgebäude (Landesgericht)
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Haftstrafe wegen Nazi-Tätowierungen

Zu 18 Monaten unbedingter Haft ist ein einschlägig vorbestrafter Salzburger am Mittwoch wegen Körperverletzung und einer Nazi-Tätowierung verurteilt worden. Er ließ sich auf dem Schulterblatt eine Schwarze Sonne aus gezackten SS-Buchstaben und ein Hakenkreuz stechen.

Polizisten sahen diese tätowierten Motive, als sie den Verdächtigen wegen einer anderen Angelegenheit aus dem Bett läuteten. Hass auf Ausländer habe ihn veranlasst, sagte der 25-Jährige am Mittwoch vor Gericht. Diese Dinge seien aber Geschichte, und nun spare er auf eine Übertätowierung, damit man die alten Motive nicht mehr sehen könne.

Der Schuldspruch, auch wegen Körperverletzung in einem anderen Tatzusammenhang, ist schon rechtskräftig.

„Habe einfach mitgemacht“

Die Schwarze Sonne ist ein traditionelles Symbol aus dem Nationalsozialismus – mit zwölf Speichen aus dem gezackten S – wie bei Himmlers SS. Warum er aus seiner ersten NS-Verurteilung vor einigen Jahren nichts gelernt habe, könne er nicht erklären, so der Angeklagte am Mittwoch vor Gericht. Er habe Neonazis gekannt und bei denen „einfach mitgemacht“.

Die Richterin sagte dazu, auch das sei ein großes Problem, denn das habe schon oft ins persönliche und gesellschaftliche Unheil geführt, wie die Geschichte zeige. Für eine Anklage reiche es nämlich bereits, wenn man nur den Anschein erwecke, mit Nazi-Ideologie zu sympathisieren.

Polizisten mit nacktem Oberkörper geöffnet

Polizisten hatten die Tätowierungen des 25-Jährigen angezeigt, nachdem sie den Salzburger in der Nacht aus dem Bett geklingelt hatten. Dabei sahen sie auf dem nackten Oberkörper die NS-Symbole.