Es war der 4. November, an dem Götz Junkers-Lommatzsch mit seiner Partnerin – wie so oft – in Neu Anif einen Spaziergang machte. Anders als sonst oft war es an diesem Tag aber kalt und sehr feucht. Als die beiden unterwegs waren, begann es schon, zu dämmern. Plötzlich stürzte der Mann aus Deutschland. Dabei fiel er auf den Kopf – ausgerechnet auf eine Stelle, an der er schon mal operiert wurde.
„Ich wollte von meinem Freund heimkommen und dann bin ich da den Weg lang gefahren. Dann ist da der Mann am Boden gelegen. Und dann hab ich gefragt, was da los ist und gesagt, ich kann schnell für dich zur Polizei fahren, und die hab ich dann geholt. Aber ich war aufgeregt. Ich hab eigentlich noch nie irgendwo geholfen – das war das erste Mal, dass ich die Polizei geholt und gesagt hab: Da drüben ist jemand gestürzt“, schildert die elfjährige Lara Helminger.
„Bin glücklich, dass ich so viele helfende Hände hatte“
Lara informierte die Polizisten über den verletzten Mann. Zwei Beamte fuhren daraufhin zum Unfallort, der nur unweit der Polizeiinspektion liegt. „Es war zufällig schon ein Ersthelfer vor Ort – das war ein Herr von der Bergrettung, der ist in erster Hilfe ausgebildet ist. Wir sind dazugestoßen mit dem Fahrzeug, haben das Verbandspaket rausgegeben und der Herr hat dann die Wundversorgung vorgenommen“, sagt Gerit Winter, stellvertretender Postenkommandant der Autobahnpolizei Anif.
Im Polizeiauto wurde der Mann dann zur benachbarten Autobahnpolizeiinspektion gefahren und vom Roten Kreuz ins Unfallkrankenhaus gebracht. „Ich musste genäht werden. Da hab ich gesagt, ich will doch nicht ins Krankenhaus, was passiert denn jetzt noch alles? Dann wurde ich geröntgt – schließlich hieß es, es sei alles in Ordnung. So bin ich heute also sehr glücklich, dass ich so viele helfende Hände hatte“, schildert Götz Junkers-Lommatzsch.
„War überwältigt, dass ein Mädchen so initiativ ist“
Nach einem stationären Aufenthalt und der Heilung seiner Platzwunde konnte er sich nun bei Lara bedanken, die außerdem vom Roten Kreuz eine Auszeichnung erhielt. Die Freude über die Initiative der Schülerin ist jedenfalls groß.
Mittlerweile können die beiden wieder die Spaziergänge genießen, ständiger Begleiter ist jetzt allerdings ein Stock, der Sicherheit und Halt geben soll.