Auf der Bahnstrecke über den Tauern setzen die ÖBB ab Fahrplanwechsel im Dezember den neuen ICE 4 der Deutschen Bahn ein. Für die Fahrgäste bedeutet das deutlich mehr Komfort, für Bad Gastein und Dorfgastein weniger Züge. Schuld sind die veralteten Bahnsteige im Gasteinertal.

Sie sind zu niedrig für die hochmodernen Triebwagen aus Deutschland. Ein Aus- und Einsteigen ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich, deshalb fährt der Zug in Dorfgastein und Bad Gastein durch.
Bad Hofgastein einziger Stopp
Stehen bleibt er nur in Bad Hofgastein, sagt ÖBB-Sprecher Klaus Baumgartner: „Weil wir dort ein Provisorium errichtet haben, die Bahnsteigkante erhöht haben. Bei den anderen beiden Bahnhöfen wäre das aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich gewesen. Aber 2025 werden dann alle Bahnhöfe die entsprechenden Vorrichtungen haben, dass ICE-4-Züge stehen bleiben können.“
Bis 2025 sollen alle Bahnhöfe im Gasteinertal generalsaniert sein, versprechen die ÖBB. Bis dahin müssen die ICE-Passagierinnen und Passagiere auf die Straße ausweichen: „Der Zug bleibt ja in Bad Hofgastein stehen, und von dort müssen die Fahrgäste dann in den Schienenersatzverkehr umsteigen. Es wird wohl zu leichten Verzögerungen kommen.“
Für Bürgermeister „nicht das große Drama“
Beim Bürgermeister von Bad Gastein, Gerhard Steinbauer von der ÖVP, überwiegt statt Kritik am Status quo die Vorfreude auf den neuen Bahnhof in zwei Jahren: „Weil Bad Gastein dann zum Hauptbahnhof im Gasteinertal wird. Hier fahren die Züge dann im Stundentakt, und das ist eine wesentliche Verbesserung. Und deshalb sehe ich dieses Provisorium bis dorthin für erträglich. Es ist natürlich mühsam, aber es ist nicht das große Drama“, sagt der Bad Gasteiner Bürgermeister.

Es handle sich schließlich nur um vier ICE-Züge pro Tag, zwei pro Richtung, heißt es im Gasteinertal. Alle anderen Schnellzüge halten planmäßig.