Eine Wiese, dahinter Häuser ein Rohbau mit Kran
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Chronik

Land will brach liegendes Bauland aktivieren

In Salzburg sollen mehr brach liegende Baulandgrundstücke für den Wohnbau genützt werden. Denn mehr als 1.300 Hektar Bauland liegen landesweit brach – dort wäre Platz für zehntausende Wohnungen. Dazu will das Land die Landinvest-Gesellschaft mit mehr Geld ausstatten.

Sie soll als sogenannte „Bodenbank“ dienen und gemeinsam mit Gemeinden und gemeinnützigen Wohnbauträgern Projekte entwickeln. Exakt 1.308 Hektar sind derzeit landesweit zwar als Bauland gewidmet, aber nicht bebaut. Das ist eine Fläche, die fast genauso groß ist wie das gesamte Gemeindegebiet von Hallwang.

Knapp ein Drittel dieser brachliegenden Bauland-Flächen befinden sich im Flachgau, gut ein Viertel ist im Pinzgau, knapp ein Fünftel im Pongau. Wenn auf diesem ungenützten Bauland Mehrparteienhäuser errichtet würden, ließen sich theoretisch über 70.000 Wohnungen realisieren. Das hat eine aktuelle Auswertung des Landes-Wohnbauressorts ergeben.

Flachgau Spitzenreiter

1.308,8 Hektar potentielles Bauland – also gewidmet, aber noch unbebaut – ist derzeit in Salzburg verfügbar. Auf dieser Fläche könnten theoretisch 18.500 Einfamilien-, 34.200 Reihenhäuser oder rund 70.300 Wohnungen errichtet werden. „Ich sehe großes Potential bei den schon als Bauland gewidmeten Grundstücken, wenn man den Dialog mit den Gemeinden sucht und das tue ich“, sagt der ressortzuständige Landesrat Martin Zauner. (FPÖ) Rund ein Drittel des gewidmeten Baulandes liegt dabei im Flachgau.

Überblick nach die Bezirken

  • Flachgau: 436 Hektar (etwa so groß wie Oberndorf)
  • Pinzgau: 293,8 Hektar (etwa so groß wie Schwarzach)
  • Pongau: 251,1 Hektar (etwas kleiner als der Fuschlsee)
  • Tennengau: 142,9 Hektar (etwa so groß wie der Stadtteil Gnigl in der Landeshauptstadt)
  • Lungau: 104,9 Hektar (etwa so groß wie der Stadtteil Herrnau in der Landeshauptstadt)
  • Stadt Salzburg: 80,1 Hektar (etwas größer als die Altstadt und Mülln in der Landeshauptstadt)

Fas Ressort will jetzt Schritte setzen, dass auf mehr dieser Grundstücke tatsächlich dringend benötigte Wohnbauten errichtet werden. Dazu soll die Landinvest-Gesellschaft mit einem Budget ausgestattet werden, um Baugründe aufzukaufen. In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und vor allem den gemeinnützigen Bauträgern sollen so Wohnprojekte entwickelt werden.

Landinvest soll als „Bodenbank“ dienen

Dabei soll die Landinvest als so etwas wie eine „Bodenbank“ dienen, heißt es aus dem Büro von Wohnbaulandesrat Martin Zauner von der FPÖ. Wieviel Geld die Landinvest für Grundankäufe zur Verfügung hat, das stehe aber noch nicht fest, sondern werde gerade ausverhandelt, sagte ein Sprecher von Zauner.

Für brachliegendes Bauland heben die Gemeinden im kommenden Jänner erstmals die mit dem neuen Raumordnungsgesetz eingeführte Infrastrukturabgabe ein. Zudem werden Bauland-Flächen, die seit 2018 gewidmet wurden, nach zehn Jahren automatisch wieder zu Grünland, wenn nichts darauf errichtet wird.