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Neun Mio. Euro zusätzlich für Tennengauer Öffis

Der Fahrplanwechsel im öffentlichen Verkehr bringt im Dezember heuer für den Tennengau einen massiven Ausbau der Busverbindungen. Rund zwei Jahre haben Regionalverband, Land und Verkehrsverbund daran gearbeitet.

Ein großes Hindernis war die Finanzierung. Der Öffi-Ausbau im Tennengau kostet pro Jahr rund neun Millionen Euro. Und alle eingebundenen Gemeinden müssen mitzahlen.

Motto: Bessere Verbindungen zwischen den Tennengauer Gemeinden und in die Landeshauptstadt – nicht nur in Stoßzeiten, sondern bis weit in den Abend hinein. Dazu kommen bessere Anschlüsse, Taktverdichtungen, neue Linien und geänderte Routen.

Gefinkelter Takt rund ums Tennengebirge

Johannes Gfrerer ist Geschäftsführer beim Salzburger Verkehrsverbund: „Wir haben beispielsweise die Linie 470 verlängert. Die kommt nun stündlich von Rußbach über Abtenau nach Golling und fährt direkt weiter nach Hallein. Und ab Golling fährt zudem die Linie 471 über Annaberg und St. Martin weiter bis Eben im Pongau zum Bahnhof im Stundentakt. Somit ergibt sich ein Halbstunden-Takt zwischen Hallein und Abtenau."

Suche nach Obus-Personal erfolgreich

Personaltechnisch könne man die Erweiterungen auf jeden Fall bedienen, so Gfrerer. Auch in der Stadt selbst komme man langsam wieder in besseres Fahrwasser. Durch verschiedene Kampagnen sei es gelungen, dass bis zum Fahrplanwechsel der Personalstand beim Obus bei 280 Lenkern liege.

Gerlinde Hagler ist Verkehrschefin bei der Salzburg AG: „Wir brauchen 300, um alles im Zehn-Minuten-Takt zu fahren. Unsere letzten Aktionen für die Anwerbung wirken. Wir haben aber zehn bis zwölf Wochen Ausbildungszeit."

Laut Landesregierung sollen sich Stadt- und Regionalverkehr künftig viel besser ergänzen.

Lob des Regionalverbandes für Hallein

Die Tennengauer Gemeinden müssen nun viel investieren. Die Zusatzkosten von neun Millionen Euro werden nach Einwohnerzahl solidarisch aufgeteilt. Die Stadtgemeinde Hallein muss dabei den größten Brocken übernehmen. Ihre Politik war im Vorfeld entsprechend kritisch eingestellt.

Friedrich Strubreiter ist Obmann des kommunalen Regionalverbandes im Tennengau und Bürgermeister von Scheffau (ÖVP): „Der Tennengau hält zusammen. Das ist im ganzen Land bekannt. Und wir haben unter allen Bürgermeistern ein gutes Einvernehmen geschafft. Wir wissen, dass es für die Stadt Hallein eine extreme Belastung ist. Dennoch haben wir den einstimmigen Beschluss geschafft."

LHstv. Schnöll: „Land zahlt zu Beginn 90 Prozent“

Das Land fördere den Ausbau des öffentlichen Verkehrs kräftig, sagt Verkehrsreferent und Vize-Regierungschef Stefan Schnöll (ÖVP): „Das Land zahlt 90 Prozent dieser Kosten im ersten Jahr, dann 80 und bis auf 70 Prozent abfallend, aber dann fortlaufend. Es ist nun gelungen, gemeinsam diese Mehrkosten zu schultern. Damit wir dieses bessere Angebot für die Bevölkerung haben."

Für wie lange, das ist noch offen. Das neue Öffi-Angebot sei aber für die kommenden zehn Jahre gesichert, heißt es.