Innerhalb von Leogang (Pinzgau) gibt es für Bevölkerung und Gäste einen neuen Shuttle-Service mit einem Kleinbus – als Ergänzung zur bestehenden Buslinie, die Leogang mit der Nachbarstadt Saalfelden verbindet. Das Shuttle kann über Handy-App oder per Telefon angefordert werden.
Gemeinde Leogang
Gemeinde Leogang
Verkehr

Zu wenig Mikro-Öffis als Zubringer für Hauptlinien

Der Ausbau der Zubringer-Öffis auf dem Land läuft bisher eher schleppend. Das zeigt eine neue Studie, die die Salzburger Arbeiterkammer (AK) in Auftrag gegeben hat. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung haben nach wie vor keinen kurzen und raschen Zugang zu öffentlichem Verkehr (ÖV). Experten fordern mehr Engagement der Politik.

Es gibt die bekannten Projekte wie den Walsie-Bus in Wals-Siezenheim (Flachgau), das W3-Shuttle in einigen Pongauer Gemeinden oder das Loigom-Shuttle in Leogang (Pinzgau). Für Verkehrsexperten steckt der Ausbau dieser so genannten Mikro-ÖV-Systeme noch immer in den Kinderschuhen.

Großer Nachholbedarf bei On-Demand-Systemen

Und das gehöre dringend geändert, sagt der Verkehrsplaner Günther Penetzdorfer: „Diese Systeme sind zum Teil noch nicht bekannt. Wo wie bekannt sind, dort werden sie sehr gerne genutzt. Es ist ein boomender Sektor. Dahin müssen wir flächendeckend kommen."

Bei der aktuellen Studie, die der Verkehrsplaner im Auftrag der AK durchgeführt hat, wurde der Salzburger Zentralraum mit allen Gemeinden analysiert.

AK-Chef: „Fünf Minuten Fußweg als Maximum“

Viele Menschen würden einfach zu weit von den Öffi-Hauptlinien entfernt wohnen, sagt Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder (SPÖ): „Alle Einstiegsstellen sollten in Fünf-Minuten-Fußwegen erreichbar sein. Sonst steigen die Menschen nicht um.“

Umso wichtiger sind laut Experten die so genannten On-Demand-Systeme – also Ruftaxis oder Sammelbusse, wie Verkehrsplaner Penetzdorfer schildert: „Innerhalb der Gemeinden kann beliebig gefahren werden. Gleichzeitig kann man mit diesen Systemen den Zugang zu Hauptlinien bekommen."

Eder sagt, es müssten alle mitziehen, von Gemeinden bis zur Landes- und Bundesebene: „Es geht um den politischen Willen.“

Mikro-Öffis als Zubringer für Hauptlinien

Nur ein Drittel aller Pendler pendelt in die Landeshauptstadt, zwei Drittel innerhalb ihrer Gemeinden. Dabei gehe man davon aus, dass 60 Prozent mit eigenen Autos oder Motorrädern unterwegs sind. Dieser Anteil sollte laut Experten verringert werden. Auch der geplante S-Link sei ein wesentlicher Teil in diesem System.