Es gibt die bekannten Projekte wie den Walsie-Bus in Wals-Siezenheim (Flachgau), das W3-Shuttle in einigen Pongauer Gemeinden oder das Loigom-Shuttle in Leogang (Pinzgau). Für Verkehrsexperten steckt der Ausbau dieser so genannten Mikro-ÖV-Systeme noch immer in den Kinderschuhen.
Großer Nachholbedarf bei On-Demand-Systemen
Und das gehöre dringend geändert, sagt der Verkehrsplaner Günther Penetzdorfer: „Diese Systeme sind zum Teil noch nicht bekannt. Wo wie bekannt sind, dort werden sie sehr gerne genutzt. Es ist ein boomender Sektor. Dahin müssen wir flächendeckend kommen."
Bei der aktuellen Studie, die der Verkehrsplaner im Auftrag der AK durchgeführt hat, wurde der Salzburger Zentralraum mit allen Gemeinden analysiert.
AK-Chef: „Fünf Minuten Fußweg als Maximum“
Viele Menschen würden einfach zu weit von den Öffi-Hauptlinien entfernt wohnen, sagt Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder (SPÖ): „Alle Einstiegsstellen sollten in Fünf-Minuten-Fußwegen erreichbar sein. Sonst steigen die Menschen nicht um.“
Umso wichtiger sind laut Experten die so genannten On-Demand-Systeme – also Ruftaxis oder Sammelbusse, wie Verkehrsplaner Penetzdorfer schildert: „Innerhalb der Gemeinden kann beliebig gefahren werden. Gleichzeitig kann man mit diesen Systemen den Zugang zu Hauptlinien bekommen."
Eder sagt, es müssten alle mitziehen, von Gemeinden bis zur Landes- und Bundesebene: „Es geht um den politischen Willen.“
Mikro-Öffis als Zubringer für Hauptlinien
Nur ein Drittel aller Pendler pendelt in die Landeshauptstadt, zwei Drittel innerhalb ihrer Gemeinden. Dabei gehe man davon aus, dass 60 Prozent mit eigenen Autos oder Motorrädern unterwegs sind. Dieser Anteil sollte laut Experten verringert werden. Auch der geplante S-Link sei ein wesentlicher Teil in diesem System.