Gerhard Struber in Fußballstadion bei Match (Austria Wien gegen Red Bull Salzburg)
APA/MAX SLOVENCIK
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Sport

„Schwer gefallen, Dominanz zu entwickeln“

Der FC Red Bull Salzburg geht zwar als Bundesliga-Tabellenführer in die Länderspielpause, hat aber nach dem 0:0 am Sonntag bei Austria Wien eine turbulente Partie zu verdauen. Den Salzburgern sei es „schwer gefallen, Dominanz zu entwickeln“, räumte Cheftrainer Gerhard Struber nach dem Match ein.

Die Wiener dominierten das Spiel über weite Strecken, während der ersatzgeschwächte Serienmeister kaum zu Chancen kam. Tormann Alexander Schlager hielt in der spannenden Schlussphase sogar einen Elfmeter.

„Nehmen Punkt dankend mit“

Salzburg-Trainer Struber musste mit dem einen Punkt zufrieden sein – und diesen Punkt nehme sein Team „dankend mit“, so Struber: „Wir haben schon noch einmal versucht, vor der Länderspielpause alles in die Waagschale zu werfen. Es ist uns schwer gefallen, die Dominanz zu entwickeln, die uns normal auszeichnet. Und gleichzeitig hat es die Austria natürlich richtig gut gemacht – sehr, sehr kompakt und klar in ihren Abläufen. Es ist ein hartes Brett, wo wir gebohrt haben. Und am Ende haben wir mit Alex Schlager einen Torhüter, der diesen Punkt bravourös gesichert hat.“

Salzburg-Mittelfeldspieler Luka Sucic sah dagegen „ein sehr schwaches Spiel von uns, nicht präsent in unserem Spiel gegen den Ball wie mit dem Ball. Von daher können wir zufrieden sein, dass wir einen Punkt nach Hause nehmen.“ Die Salzburger hätten „nicht das Spiel durchgezogen, das wir uns vorgenommen haben“, so Sucic. „Die Austria hat es gut gemacht. Und natürlich wird es dann schwer, wenn man die Grundtugenden nicht auf den Platz bringt.“ Torhüter Alexander Schlager hob dagegen positiv hervor, „dass wir zu Null gespielt haben. Wir haben bisher in der Saison ganz wenig Gegentore erhalten. Das zeigt, was für ein Ehrgeiz in der Mannschaft drinnen steckt, zu Null spielen zu wollen. Das ist uns heute auch wieder gelungen – und es freut mich, dass ich dazu meinen Teil beitragen durfte.“

Gerhard Struber in Fußballstadion bei Match (Austria Wien gegen Red Bull Salzburg)
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Gerhard Struber sieht „im Moment eine Performance, die uns nicht zufrieden stellt“

„Eiserner Wille“ nicht immer vorhanden

Dass die Champions-League-Heimniederlage am vergangenen Mittwoch gegen Inter Mailand „schon den Tank ein Stück weit geleert hat, das hat man heute gesehen“, sagte Struber zu dem Sonntags-Match. „Gleichzeitig ist das fürs Lernen, für die Mentalität, für die Widerstandsfähigkeit ganz, ganz wichtig, solche Spiele auch hinzubekommen. Da braucht’s einen eisernen Willen, den ‚Mindset of a Winner‘. Das hat uns heute nicht immer in dem Spiel verfolgt. Sondern ich glaube, es war einfach ein Fight, ein Full Investment, um am Ende diesen Punkt mitzunehmen. Der hat für uns heute schon einen gewissen Wert.“

Verfolger Sturm Graz gewann gegen Austria Klagenfurt mit 3:0 und liegt in der Bundesliga-Tabelle nun punktegleich mit Salzburg auf Rang zwei. „Uns überrascht nicht, dass Sturm näher kommt und dass wir natürlich zulegen müssen“, sagte Struber dazu. „Wir wissen, dass das im Moment gerade eine Performance ist, die uns nicht zufrieden stellt. Da wollen wir schon anschieben in alle Richtungen, um wieder mehr Dominanz aufzubringen.“

Austria verpasst Sieg gegen Salzburg

Red Bull Salzburg geht als Spitzenreiter der Admiral Bundesliga in die Länderspielpause. Die „Bullen“ kamen am Sonntag zum Abschluss der 14. Runde bei der Wiener Austria zu einem schmeichelhaften 0:0 und liegen damit punktgleich mit dem SK Puntigamer Sturm Graz an der Spitze.

Viele Salzburg-Spieler jetzt bei ihren Nationalteams

Dass jetzt viele Red-Bull-Spieler mit ihren Nationalteams im Einsatz sind, sei eine „Herausforderung“, so Struber. Zwar sei es gut, dass seine Mannschaft so viele Nationalspieler habe, aber „natürlich wäre es für uns super, einmal in eine ganz normale Trainingswoche zu kommen. Das haben wir nicht. Aber ich wünsche mir natürlich, dass sie alle wieder gesund und fit sind, wenn sie zurückkommen. Und dass wir dann schnell wieder andocken und schnell wissen, was wir gemeinsam wollen.“

Auch Sucic betonte: „Nach der Länderspielpause müssen wir wieder voll angreifen und ein anderes Gesicht zeigen.“