Simon Messner eröffnet Bergfilmfestival 2023
ORF
ORF
Kultur

Simon Messner eröffnet Bergfilmfestival

Das Salzburger Bergfilmfestival steht heuer im Zeichen der Ethik. Zum Eröffnungsabend mit einem Vortrag im Stadtkino Hallein (Tennengau) war Simon Messner, Sohn der Südtiroler Bergsteigerlegende Reinhold Messner, eingeladen. Er hat eine von ihm produzierte Dokumentation gezeigt, bei der er mit seinem Vater den Nanga Parbat umrundet hat.

Als Sohn von Bergsteigerlegende ist Simon Messner der Alpinismus beinahe in die Wiege gelegt worden – doch tatsächlich hat der 33-jährige Südtiroler die Berge erst mit 16 Jahren für sich entdeckt: „Bei uns war es eher andersherum. Ich bin recht spät zum Klettern gekommen, weil es eben so alltäglich war. Und ich habe das Bergsteigen dann wirklich für mich entdeckt und es hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Als ich begonnen habe, habe ich gemerkt, dass ich extreme Höhenangst habe. Zwei Meter war schon das absolute Limit und es war eher diese Angst, die mich nicht losgelassen hat, beziehungsweise die Frage, woher kommt die Angst und so bin ich Bergsteiger geworden“, schildert Alpinist und Filmemacher Simon Messner.

„Erfahrung ist wichtiger als die Schwierigkeit am Berg“

Seitdem sind dem Südtiroler weltweit zahlreiche Erstbegehungen gelungen. Seit 2017 produziert er gemeinsam mit seinem Vater auch Bergfilme. Bei seinem Vortrag in Hallein hatte Messner Junior auch eine Botschaft im Gepäck – bei seinen Besteigungen stehen keine Rekorde und auch kein Höher, Schneller, Weiter im Vordergrund.

Simon Messner eröffnet Bergfilmfestival 2023
ORF
Mittwochabend eröffnete Simon Messner im Stadtkino Hallein das 29. Bergfilmfestival

„In den ersten Kletterjahren habe ich gelernt, dass die Erfahrung viel wichtiger ist als der reine Schwierigkeitsgrad. Das heißt, das, was ich mit nach Hause nehme, ob es jetzt Angstmomente sind oder auch Hochgefühle, das ist ja viel Bleibender als pure Schwierigkeit. Ich würde mir auch wünschen, dass in Zukunft die Generationen wieder mehr Fokus darauf legen, wie sie in die Berge gehen wollen und nicht so schnell wie möglich und die maximale Schwierigkeit – das ist auch schön, aber es ist etwas anderes. Und ich denke, es braucht beides und es verträgt auch beides am Berg“, sagt Messner Junior.

Wie viel Alpinismus vertragen die Berge?

Wie viel Alpinismus die Berge tatsächlich vertragen, ist einer der Themenschwerpunkte des heurigen Bergfilmfestivals. Das Programm umfasst mehr als 90 Veranstaltungen, darunter Vorträge, Buchpräsentationen und vor allem auch Filme.

„Bei uns kann man klassische Bergsteigerfilme sehen, bei uns kann man aber auch Naturdokumentationen sehen, bei uns kann man Menschen begleiten, die sich auf große Abenteuerreisen begeben und bei uns kann man auch Filme sehen, die vielleicht in erster Linie gar nicht mit dem Thema Berg so unmittelbar zu tun haben. Es ist wirklich sehr breit gefächert“, sagt der Leiter des Bergfilmfestivals, Martin Hasenöhrl.

Simon Messner eröffnet Bergfilmfestival

Bergfilmfestival mit Spielorten in mehreren Bezirken

Von 8. bis 19. November führt die 29. Auflage des Salzburger Bergfilmfestivals Abenteuer Berg – Abenteuer Film Besucherinnen und Besucher wieder auf hohe Gipfel und in entfernte Regionen – dabei geht es um Erstbesteigungen im Karakorum bis zum Gletschereis Islands. Doch nicht immer stehen dabei die Extreme im Vordergrund. Die Veranstaltungen dazu finden in Lofer (Pinzgau), Hallein (Tennengau), Radstadt (Pongau) und in der Stadt Salzburg statt.