Das Positionieren und Absetzen der neuen, knapp einen Tonnen schweren Stahlnetze im Steilhang ist Zentimeterarbeit. Nachdem Steher und Netze von der Besatzung des Hubschraubers an die richtige Stelle geflogen wurden, wurde das Material von den Arbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung fixiert. 200 Laufmeter Steinschlagschutznetz wurden am Donnerstag aufgestellt. Die dafür notwendigen Vorarbeiten, wie die Anker der Stützen fünf Meter tief in den Felsen zu bohren, wurden bereits in den vergangenen Wochen durchgeführt.
Netze halten Felsbrocken in Größe von Kleinwagen auf
Die Netze sollen Häuser und Straßen vor Steinen mit rund 1,5 Tonnen schützen: „So ein Steinschlagschutznetz hat ein Energieaufnahmevermögen von 500 Kilojoule – das entspricht einem Felsblock mit einem Gewicht von einem Kleinwagen, der über eine 50 Meter hohe Felswand im freien Fall in die Tiefe stürzt und dieser kann von so einem Steinschlagschutznetz aufgefangen werden“, schildert Harald Wehrmann von der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Kapuzinerberg ab 2026 durchgängig gesichert
Bis der gesamte Kapuzinerberg gegen Steinschlag gesichert ist, wird es noch bis 2026 dauern. Sobald die unteren Bereiche verbaut sind, werden in zwei Jahren noch die oberen Felsbänder mit Netzen gesichert.
Kapuzinerberg: Hubschrauberflüge für Schutzbauten
Wandern vorübergehend verboten
Aus Sicherheitsgründen ist während dieser Arbeiten der Wanderweg zwischen dem Franziskischlössl und dem Schweizerhäusl gesperrt. Zusätzlich zu den Sicherungsarbeiten wird auch der bestehende Schutzwald saniert. Arbeitsteams fällen absturzgefährdete Bäume und wandeln den Bergwald in weniger windwurfanfällige Mischbestände um.