Schild Landesgerichtund Staatsanwaltschaft Salzburg
ORF/Georg Hummer
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Gericht

Ex-Beamter wegen Veruntreuung verurteilt

Am Landesgericht musste sich am Mittwoch ein ehemaliger Gemeinde-Mitarbeiter aus Oberndorf (Flachgau) wegen Veruntreuung verantworten. Der Mann zweigte rund 220.000 Euro aus der Stadtkasse ab. Er wurde zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt.

Vor einem Jahr flog der Fall in Oberndorf auf – der am Mittwoch Verurteilte soll die Machenschaften seinem Vorgesetzten damals gestanden haben. So hat der 41-Jährige laut Gericht eben nicht nur jahrelang rund 90.000 Euro Gemeindegeld auf die Konten der von ihm verwalteten Hausgemeinschaften transferiert und dann teilweise selbst eingesteckt, er habe diese Hausgemeinschaften auch noch von Wasser-, Kanal- und Müllgebühren befreit. Das alleine sind laut Staatsanwaltschaft 60.000 Euro Schaden. Am selben Tag, als die Gemeinde davon erfuhr, wurde der Mann entlassen.

Vor Gericht gab der Mann am Mittwoch alles zu, beantwortete aber keine weiteren Fragen. Sein Motiv kam somit nicht zur Sprache. Von den rund 220.000 Euro hat er rund zwei Drittel bereits zurückgezahlt, den Rest werde er noch begleichen – das sei der wesentlichste Milderungsgrund, sagte die zuständige Richterin. DAs Urteil lautet: ein Jahr auf Bewährung plus eine Geldstrafe von 3.600 Euro wegen Veruntreuung. Es ist noch nicht rechtskräftig.

Bürgermeister ließ System überprüfen

Oberndorfs Bürgermeister Georg Djundja (SPÖ) kündigte damals an, die internen Kontrollsysteme prüfen zu lassen, um mögliche Schwachstellen auszuschließen. Nach Ansicht eines Fachmanns habe der 41-Jährige aber sehr geschickt gehandelt, sodass bei Überprüfungen von Landesrechnungshof und Gemeindeaufsicht nichts gefunden worden sei.