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Politik

Lohnstreit: Metaller wollen Streiks ausdehnen

Bei der Firma Bosch in Hallein (Tennengau) haben mehr als 500 Mitarbeiter am Montagvormittag einen dreistündigen Warnstreik abgehalten. Es geht um stockende Lohnverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft. Der Salzburger Wirtschaftskammerpräsident rechnet nicht mit einem raschen Abschluss.

Die Vertreter des ÖGB fordern 11,6 Prozent, die Arbeitgeber haben zuletzt zwei Angebote gemacht. Sie hätten jeweils zirka fünf Prozent mehr Lohn bedeutet.

Nächste Verhandlungen am Donnerstag

Die Position der Gewerkschaft sei mit der heutigen Betriebsversammlung jedenfalls gestärkt worden, betont Peter Marchl, Arbeiterbetriebsrat bei Bosch Hallein: „Wir haben diese Woche noch mehr Beteiligung als in der letzten. Bei der jüngsten Abstimmung gab es nur eine Gegenstimme. Wenn es von den Arbeitgebern kein Einlenken gibt, dann werden wir in der nächsten Woche den Streik auf unbefristet ausdehnen.“

Bisher nur größere Betriebe bestreikt

Bis zur nächsten Verhandlung am kommenden Donnerstag werden insgesamt in mehr als 20 Salzburger Metall-Betrieben weitere Warnstreiks abgehalten. Es trifft vor allem größere Firmen wie Palfinger, Liebherr, Emco und das Aluminium-Werk in Lend (Pinzgau).

Buchmüller erwartet längere Verhandlungen

Er glaube nicht, dass es bis Donnerstag eine Einigung geben werde. Es werde noch einige Verhandlungsrunden geben müssen: „Die geforderten 11,6 Prozent sind für die Arbeitgeber nicht tragbar. Bei den wirtschaftlichen Voraussetzungen ist das nicht möglich. Es gibt nicht nur das Gehaltsrecht, und man nennt nie das Rahmenrecht. Auch dort stellt die Gewerkschaft weitere Forderungen, die diese 11,6 Prozent weit übersteigen. Da geht es um zusätzlichen Urlaub beispielsweise.“

Mehr Freizeit sei genauso Geld wie Bargeld, ergänzt Buchmüller. Er habe für die Sparte Handel über zehn Jahre die Gehaltsverhandlungen geführt: „Jede Branche hat ihre Eigenheiten und verhandelt für sich selbst.“ Eine Vorreiterrolle sieht Buchmüller bei den Metallern nicht.

Kammerpräsident für umfassende Neuerungen

Müssen sich die Sozialpartner künftig andere Modelle überlegen? Buchmüller sagt, das könnte man heuer schon noch verändern: „Man müsste gerade in Krisenzeiten gemeinschaftlich die Dinge managen. Wir schauen drei Monate zurück und nach vorne und schauen, wie sich die Wirtschaft entwickelt. Man müsste die Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit in Österreich halten.“

Der Salzburger Wirtschaftskammerpräsident betont, die Arbeitgeber könnten sich einen Arbeitskampf schon leisten: „Wir wollen, dass die Mitarbeiter und Betriebe gut bedient sind und die Arbeitsplätze erhalten bleiben." Das sei auch Wunsch der Unternehmer.