ABD0019_20231104 – GRAZ – …STERREICH: Die Spitzenkandidat fŸr die Nationalratswahl Bettina Prochaska (KP… /links) und Tobias Schweiger (KP… Bundessprecher) wŠhrend eines PressegesprŠchs anlŠsslich der bevorstehenden Nationalratswahl am Samstag, 04. November 2023, im Volkshaus in Graz. – FOTO: APA/ERWIN SCHERIAU
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Politik

NR-Wahl: Salzburgerin ist zweite KPÖ-Spitzenkandidatin

Die KPÖ wird bei der kommenden Nationalratswahl 2024 mit einem Duo an der Spitze in den Wahlkampf gehen: Der Grazer Tobias Schweiger, Experte für den Bereich Wohnen, und die Salzburger Pflegerin Bettina Prochaska wollen den Einzug der Kommunisten ins Parlament schaffen, so das Ziel.

Beschlossen wurde das am Samstag bei einer gemeinsamen Konferenz der steirischen und der Bundes-KPÖ mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie versammelten sich im Grazer Volkshaus und stimmten laut Bundessprecher Günther Hopfgartner bis auf eine Gegenstimme alle für ein Antreten bei der Nationalratswahl. Als Name wurde „KPÖ – Kommunistische Partei Österreich“ beschlossen.

55-jährige Prohaska kommt aus dem Pflegebereich

Der gebürtige Grazer Tobias Schweiger erhielt 88,9 Prozent Zustimmung für den ersten Listenplatz. Auf den zweiten Platz wurde die aus Radstadt stammende Bettina Prochaska mit 91,9 Prozent der Stimmen gewählt. Die 55-Jährige arbeitet seit 40 Jahren im Pflegebereich. Durch die Pandemie sei sie zur KPÖ gekommen: „Sie waren die einzigen, die uns gehört haben“, sagte sie am Samstag. Sie erlebe täglich, „wie die Pflege an die Wand gefahren“ werde. Daher brauche es auf Bundesebene eine starke Stimme für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, so ihr Antrieb.

Prochaska wurde 1968 in Radstadt geboren, hat zwei Kinder und arbeitet seit ihrem 14. Lebensjahr im Pflegebereich. Am längsten und bis heute ist sie auf der Intensivstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in der Stadt Salzburg tätig.

NR-Wahl: Salzburgerin ist zweite KPÖ-Spitzenkandidatin

Dankl hat sich gegen Spitzenkandidatur entschieden

Auch der Klubobmann der KPÖ-plus in Salzburg, Kay-Michael Dankl, nahm an der Präsentation in Graz teil. Er selbst habe sich nicht als Spitzenkandidat aufstellen lassen, weil er in Salzburg gewählt wurde und „man kann nicht auf 1.000 Hochzeiten tanzen“. Er werde in Salzburg weiterarbeiten.

ABD0022_20231104 – GRAZ – …STERREICH: von links die Spitzenkandidaten fŸr die Nationalratswahl Bettina Prochaska (KP…) und Tobias Schweiger (KP… Bundessprecher), KP… Bundesvorsitzender GŸnther Hopfgartner, die BŸrgermeisterin Elke Kahr (KP…) und Kay-Michael Dankl (KP… Klubobmann Salzburg) wŠhrend eines PressegesprŠchs anlŠsslich der bevorstehenden Nationalratswahl am Samstag, 04. November 2023, im Volkshaus in Graz. – FOTO: APA/ERWIN SCHERIAU
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v.l.n.r. Spitzenkandidatin Bettina Prochaska, Spitzenkandidat Tobias Schweiger, KPÖ-Bundesvorsitzender Günther Hopfgartner, Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) und Kay-Michael Dankl (KPÖ Klubobmann Salzburg)

KPÖ setzt auf soziale Themen

Die KPÖ will bei der Nationalratswahl vor allem mit den Themen Teuerung, gestiegene Wohnkosten sowie Pflege und Ökologie bei der Bevölkerung punkten: „Wir wollen uns da positionieren, wo wir schon stehen, nämlich bei den Menschen und ihren alltäglichen Sorgen“, sagte Spitzenkandidat Tobias Schweiger.

Auch die Neutralität und die Rolle als Vermittler bei Krieg sei ein zentrales Thema: „Das bereitet den Menschen Sorgen, weil der Krieg immer näher an unser zu Hause kommt und immer mehr Menschen zu uns fliehen, weil sie vom Krieg vertrieben werden, und da kommen Fragen auf“, schilderte Schweiger. „Es gibt derzeit kein soziales Gewissen im Parlament.“ Dieses wolle man nach der Wahl im Hohen Haus sein.