Beschlossen wurde das am Samstag bei einer gemeinsamen Konferenz der steirischen und der Bundes-KPÖ mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie versammelten sich im Grazer Volkshaus und stimmten laut Bundessprecher Günther Hopfgartner bis auf eine Gegenstimme alle für ein Antreten bei der Nationalratswahl. Als Name wurde „KPÖ – Kommunistische Partei Österreich“ beschlossen.
55-jährige Prohaska kommt aus dem Pflegebereich
Der gebürtige Grazer Tobias Schweiger erhielt 88,9 Prozent Zustimmung für den ersten Listenplatz. Auf den zweiten Platz wurde die aus Radstadt stammende Bettina Prochaska mit 91,9 Prozent der Stimmen gewählt. Die 55-Jährige arbeitet seit 40 Jahren im Pflegebereich. Durch die Pandemie sei sie zur KPÖ gekommen: „Sie waren die einzigen, die uns gehört haben“, sagte sie am Samstag. Sie erlebe täglich, „wie die Pflege an die Wand gefahren“ werde. Daher brauche es auf Bundesebene eine starke Stimme für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, so ihr Antrieb.
Prochaska wurde 1968 in Radstadt geboren, hat zwei Kinder und arbeitet seit ihrem 14. Lebensjahr im Pflegebereich. Am längsten und bis heute ist sie auf der Intensivstation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in der Stadt Salzburg tätig.
NR-Wahl: Salzburgerin ist zweite KPÖ-Spitzenkandidatin
Dankl hat sich gegen Spitzenkandidatur entschieden
Auch der Klubobmann der KPÖ-plus in Salzburg, Kay-Michael Dankl, nahm an der Präsentation in Graz teil. Er selbst habe sich nicht als Spitzenkandidat aufstellen lassen, weil er in Salzburg gewählt wurde und „man kann nicht auf 1.000 Hochzeiten tanzen“. Er werde in Salzburg weiterarbeiten.

KPÖ setzt auf soziale Themen
Die KPÖ will bei der Nationalratswahl vor allem mit den Themen Teuerung, gestiegene Wohnkosten sowie Pflege und Ökologie bei der Bevölkerung punkten: „Wir wollen uns da positionieren, wo wir schon stehen, nämlich bei den Menschen und ihren alltäglichen Sorgen“, sagte Spitzenkandidat Tobias Schweiger.
Auch die Neutralität und die Rolle als Vermittler bei Krieg sei ein zentrales Thema: „Das bereitet den Menschen Sorgen, weil der Krieg immer näher an unser zu Hause kommt und immer mehr Menschen zu uns fliehen, weil sie vom Krieg vertrieben werden, und da kommen Fragen auf“, schilderte Schweiger. „Es gibt derzeit kein soziales Gewissen im Parlament.“ Dieses wolle man nach der Wahl im Hohen Haus sein.