Fischotter an Bach mit Fisch im Maul
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Landwirtschaft

Hitzige Otter-Diskussion am Fischertag erwartet

Beim Landesfischertag werden am Samstag in der Stadt Salzburg hitzige Diskussionen um die umstrittenen Fischotter erwartet. 19 der europaweit streng geschützten Tiere dürfen 2023 und 2024 landesweit unter strengen Auflagen entnommen werden. Von der Politik fordern Fischerinnen und Fischer deutlich schärfere Maßnahmen.

Über Wolf und Bär wird deutlich mehr diskutiert als über Fischotter, für die es alleine in Salzburg im Vorjahr fast 79.000 Euro Schadenersatz gegeben hat. Ein Vergleich zeigt, dass für 13 von Wölfen gerissene Schafe und Ziegen insgesamt 12.230 Euro an Schadenersatz überwiesen wurden.

„Fischzüchter sind oft zum Aufhören gezwungen“

Aus der Fischerei wird immer wieder gefordert, die Politik müsse in Salzburg, in Österreich, aber auch auf EU-Ebene endlich auch die geschützten Otter als extremen Fressfeind in der Fischereiwirtschaft anerkennen. „Man muss unbedingt handeln. Immer mehr Fischzüchter und Leute mit einem Fischteich sind zum Aufhören gezwungen, weil der Otter viele Tiere umbringt“, sagt der Fischzüchter und Seenbewirtschafter im Tennengau, Franz Rettenbacher.

Svazek kündigt Raubtiermanagement an

Landeshauptmannstellvertreterin Marlen Svazek (FPÖ) und ressortzuständig für Jagd und Fischerei verspricht stärkere Hilfe – finanziell und mit einem verstärkten Raubtiermanagement: „Wir wollen das Ganze erleichtern und auch der aktuellen Situation gerecht werden. Der Fischotterbestand ist nicht gefährdet, wir wollen die Fischer und die Teichbewirtschafter bestmöglich unterstützen – durch finanzielle Abgeltung und durch eine Erleichterung des Fischotterbestandes“, so Svazek. Auch in Brüssel werde sie sich stärker einsetzen, der europaweite Schutz, auch des Fischotters, sei laut ihr wegen zahlreicher Tiere in Salzburg nicht mehr zeitgemäß.

Peter Obermüller, ORF Salzburg