Firmenzentrale des Kranbauers Palfinger in Bergheim von außen
ORF
ORF
Wirtschaft

Palfinger steigert Gewinn

Der Salzburger Kranhersteller Palfinger mit Sitz in Bergheim (Flachgau) hat seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um fast 40 Mio. Euro gesteigert. Das teilte der Konzern am Montag mit. Die Auftragsbücher seien voll, Preiserhöhungen hätten gewirkt.

„Wir haben einen guten Output gehabt und die Preiserhöhungen waren alle voll implementiert“, sagte Konzernsprecher Hannes Roither zur APA. „Die Lieferketten haben sich relativ entspannt, bis auf die Lkw, – Chips und so weiter hat sich alles normalisiert.“ Die Reduktion der Kosten für Frachten und Materialien habe im dritten Quartal begonnen zu wirken, teilte der Konzern mit.

Konzern spricht von Rekordwerten

Die Gewinne beim börsennotierten Kranhebelhersteller Palfinger sind heuer in den ersten neun Monaten deutlich angestiegen. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 112,5 auf 165 Mio. Euro, der Konzerngewinn legte von 53,2 auf 90,9 Mio. Euro zu, wie das Unternehmen am Montag bekanntgab. Der Umsatz erhöhte sich von rund 1,6 auf 1,8 Mrd. Euro. Dazu beigetragen hätten volle Auftragsbücher und durchgesetzte Preiserhöhungen.

Krane Kran Lkw-Kran Palfinger Ladekran
palfinger.com

Allerdings ging der Auftragseingang in Europa laut Roither teils zurück – und zwar in Nordeuropa, nicht in Südeuropa. „Normal haben wir das umgekehrt“, so der Konzernsprecher. Deutschland, Frankreich, Skandinavien seien „eher zurückhaltend“; Italien, Spanien, Portugal und Griechenland „funktionieren noch sehr gut“. Der Grund: Spanien etwa habe, was die Inflation angehe, deutlich weniger Probleme. „Unser größter Markt ist Deutschland“, ergänzte Roither. Die hohen Zinsen und die Inflation führen dazu, dass dort die Bauwirtschaft schwächelt. Und 40 Prozent des Geschäfts macht Palfinger den Angaben zufolge mit der Bauwirtschaft.

Palfinger Produktion Industrie
Palfinger

Für das Gesamtjahr 2023 ist das Unternehmen jedenfalls noch zuversichtlich: Auf Basis des aktuellen Auftragsstands, der bis zum Ende des ersten Quartals 2024 reiche, rechnet das Management mit einem Umsatz von 2,4 Mrd. Euro und einem EBIT „über 200 Mio. Euro“.

2024 dürfte schwieriger werden

Im abgelaufenen Jahr waren die Verkaufserlöse – ebenfalls hauptsächlich dank Preiserhöhungen und Wechselkurseffekten – um ein Fünftel auf 2,23 Mrd. Euro gestiegen. Das operative Ergebnis hatte sich allerdings aufgrund massiver Kostensteigerungen infolge des Ukraine-Kriegs sowie der verzögerten Wirksamkeit eigener Preiserhöhungen von 155 auf 150,4 Mio. Euro verringert.

Nachdem heuer noch „absolute Rekordwerte resultierend aus einem sehr guten Produktmix und der vollen Wirksamkeit der implementierten Preiserhöhungen“ erzielt wurden, dürfte das kommende Jahr dann schwieriger werden. Für 2024 werde „ein höchst herausforderndes Wirtschaftsumfeld“ prognostiziert, auf das Palfinger sich schon heute vorbereite, hieß es in der heutigen Pressemitteilung. Die geopolitischen Entwicklungen sowie die herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen stellten weiterhin Unsicherheitsfaktoren dar.