Philipp Hochmair
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Kultur

Hochmair und Carsen für „Jedermann“ vorgesehen

Für die Übernahme der „Jedermann“-Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen 2024 soll der kanadische Regisseur Robert Carsen (69) vorgesehen sein . Die Titelrolle des Jedermann soll laut Informationen der APA ein Wiedersehen mit Philipp Hochmair bringen.

Hochmair war 2018 in fünf Vorstellungen sehr kurzfristig für den erkrankten Tobias Moretti eingesprungen und für eine fulminante Leistung gefeiert worden. Mit dem „Jedermann“-Stoff ist er spätestens seit 2013 vertraut. Seine Rockversion „Jedermann (reloaded)“ entstand damals für das Young Directors Project in Salzburg. Mit der Band Die Elektrohand Gottes trat er in dieser Version, in der er fast alle Rollen selbst verkörpert, bereits an vielen Orten auf, sogar im Wiener Stephansdom.

(v.l.) Philipp Hochmair als „Jedermann“ und Stefanie Reinsperger als „Buhlschaft“ beim Schlussapplaus am Donnerstag, 9. August 2018, Domplatz.
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Philipp Hochmair mit Stefanie Reinsperger auf der „Jedermann“-Bühne

Carsen inszeniert seit 2004 bei den Festspielen

Regisseur Carsen inszenierte im Jahr 2004 bei den Salzburger Festspielen „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss, hinterließ aber auch mit einigen Inszenierungen im Theater an der Wien seine Handschrift – etwa mit einer triumphalen „Platee“ von Jean-Philippe Rameau 2014 oder drei Jahre später mit Alban Bergs „Wozzeck“. 2005 inszenierte er „Manon Lescaut“ an der Wiener Staatsoper und die Verdi-Oper „Troubadour“ auf der Seebühne in Bregenz. Carsen hatte zuletzt 2021 bei den Pfingstfestspielen mit Händels Oratorium „Il trionfo del Tempo e del Disinganno“ einen großen Erfolg gefeiert. Die Inszenierung wurde von den Salzburger Festspielen übernommen.

Im Sprechtheaterbereich arbeitete Carsen deutlich seltener. An der Comedie-Francaise in Paris inszenierte er etwa Shakespeares „Der Sturm“, am Mailänder Piccolo Teatro „Mutter Courage und ihre Kinder“. „Mein Stil ist, keinen Stil zu haben. Mein Job ist, zwischen dem Publikum und dem Werk Brücken zu bauen“, sagte Carsen einmal im APA-Interview. „Jedes Stück ist unterschiedlich. Ich versuche, so zu arbeiten, dass das Werk mir sagt, was es möchte – auch wenn das jetzt etwas komisch klingt. Ich versuche, den Stücken so nahezukommen, dass sich mir ihre innere Struktur offenbart.“ Vermutlich auch ein guter Ansatz für den „Jedermann“.

Regisseur Robert Carsen
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Der kanadische Regisseur Robert Carsen hat bereits Festspielerfahrung

Details im Direktorium schon länger fix

Intendant Markus Hinterhäuser hatte nach den Turbulenzen um die Absage an das Team von 2023 zuletzt im ORF-Interview gesagt, er wüsste die Neukonstellation des „Jedermann“ bereits. Offiziell hieß es seitens der Salzburger Festspiele, Details zur Neuproduktion 2024 werden „zu gegebener Zeit bekanntgegeben“. Schauspielchefin Marina Davydova konnte für eine Stellungnahme am Donnerstagnachmittag nicht erreicht werden.