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Wirtschaft

Rezession: Industrie will mit Innovationen gegensteuern

Salzburgs Industriebetriebe haben derzeit mit gleich mehreren Herausforderungen zu tun: mit der schwächelnden Konjunktur, einer sinkenden Nachfrage am Weltmarkt, und auch die Rezession in Deutschland trifft die heimischen Unternehmen. Gegensteuern wollen sie mit Forschung, Innovation und Weiterentwicklung.

Rund ein Viertel der Wertschöpfung im Bundesland Salzburg kommt aus der Industrie – knapp 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den den produzierenden Betrieben tätig. Nach wirtschaftlich starken Jahren wird es jetzt deutlich unruhiger, sagt Peter Unterkofler, Präsident der Salzburger Industriellenvereinigung.

„Wir sehen zum ersten Mal seit langem wieder ein Rezession, also ein Schrumpfen der Gesamtwirtschaft. Prognostiziert ist für Österreich ein Rückgang von 0,4 – 0,8 Prozent, in der Industrie ist es noch einmal schlechter. Wir kommen also aus guten Zeiten von 2022, aber wir gehen in schwierige Zeiten“, so Unterkofler.

„Es wird nicht schnell vorübergehen“

Auch die wirtschaftliche Rezession in Deutschland sei spürbar, sagt Klaus Neusser, ehemaliger Leiter des Instituts für höhere Studien (IHS). „Es ist allgemein zu befürchten, dass das große Auswirkungen haben wird, weil Deutschland auch ein strukturelles Problem hat. Das heißt, es wird nicht schnell vorübergehen, sondern es müssen auch strukturelle Probleme gelöst werden und das wird länger dauern“, meint Neusser.

Industriellenvereinigung nimmt Politik in Pflicht

Salzburgs Unternehmen berichteten am Dienstag beim Salzburger Industrietag von einer sinkenden Nachfrage, die je nach Branche noch unterschiedlich stark ausfällt. Bei manchen Unternehmen seien die Aufträge um die Hälfte zurückgegangen, sagt Unterkofler. Er fordert von der Politik bessere Rahmenbedingungen für die Unternehmen. „Wir brauchen politische Rahmenbedingungen, die uns wettbewerbsfähig sein lassen. Wir brauchen eine Lösung beim Thema Fachkräftemangel, im Energiebereich und den hohen Kosten und wir brauchen eine Entbürokratisierung.“

Die Betriebe müssen vor allem auf Forschung und Weiterentwicklung setzen, meint Unterkofler: „Wir gewinnen im Wettbewerb nur, wenn wir innovativ sind, damit sind wir wandlungsfähiger und können uns neuen Situationen besser anpassen. Das heißt, Investition in Forschung und Entwicklung und Investition in die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist immer ein guter Rat.“

„Müssen einfach schneller werden“

Unterstützung für die Industrie soll es auch vom Land geben: „Wir haben jetzt gerade die Verfahrensbeschleunigung für Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie auf dem Weg. Hier müssen wir einfach schneller werden. Wir wollen in Zukunft etwa auch verstärkt nicht-amtliche Sachverständige zum Einsatz bringen, weil wir einfach einen Mangel an amtlichen Sachverständigen haben und sich auch daraus Verzögerungen ergeben“, sagt LH Wilfried Haslauer

Auch die hohen Energiepreise, die überdurchschnittlich hohe Inflation und fehlendes Wachstum werden von der heimischen Industrie als große Herausforderungen gesehen.

Herausfordernde Zeiten für Industrie

Die Salzburger Industrie sieht sich vor herausfordernden Zeiten, denn die Konjunkturaussichten, sinkende Nachfrage am Weltmarkt und auch die Rezession in Deutschland beschäftigt die Unternehmen. Gegensteuern will man mit Forschung und Weiterentwicklung.