Protest
ORF
ORF
Politik

Aktivisten besetzen Parkplätze

Mehr Platz für die Menschen und weniger Platz für Autos – so lautet das Motto einer Protestaktion vom Aktionsbündnis Mobilitätswende in Salzburg. Seit Freitag werden jeden Tag bis Sonntag vier Parkplätze in der Franz-Josef-Straße besetzt. Der Bürgermeister hält davon wenig.

Die Aktion soll auf das Platzproblem in der Landeshauptstadt aufmerksam machen. Mit Diskussionsrunden und Live-Musik wollen die Aktivisten auf das verkehrsbedingte Platzproblem in Salzburg aufmerksam machen, heißt es in einer Aussendung.

Preuner versteht Problem nicht

Bürgermeister Harald Preuner von der ÖVP sieht in der Aktion eine reine Provokation: „Also ich weiß nicht, wo das Problem ist, dass hier angeblich zu wenig Platz für Fußgänger und Kinder ist. Wir können gerne hinüber zum Mirabellgarten gehen. Da ist genügend Platz vorhanden. Aber hier – bei allem Respekt – man kann nicht alles verlangen. Wir machen genug und gerade im Öffentlichen Verkehr wird viel investiert. Wir haben die Verkehrsausgliederung beschlossen, der S-Link steht vor der Tür“, sagt Preuner.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Protest
ORF
Protest
ORF
Protest
ORF

Die Aktivisten hingegen sehen das freilich anders. Sie sammeln Unterschriften, um die Politik zum Handeln zu bewegen: „Unsere Städte werden nach wie rund um das Auto geplant. Und der ganze Platz, der eben diesen Autos gehört, der – finden wir – sollte für andere Dinge genutzt werden. Zum Beispiel brauchen wir in Salzburg mehr Wohnraum. Wir brauchen mehr Platz für andere Formen von Mobilität, also für FußgängerInnen, RadfahrerInnen oder für die Öffis. Und auch für Grünflächen, denn in Zukunft wird es immer heißer werden. Es muss in den Städten jetzt was gemacht werden, damit wir auch in Zukunft hier noch leben können und wollen“, sagt Benita Kogler vom Aktionsbündnis Mobilitätswende Salzburg.

Anrainer: Brauchen Parkflächen

Viele Menschen brauchen die Parkmöglichkeiten in der Stadt, sagen andere. „Ich habe nicht das Gefühl, dass es zu viele Parkplätze sind. Ich finde, dass die Handzeichen richtig sind. Man hat dadurch keine Probleme, dass man in der Früh einen Parkplatz findet“, sagt Fritz Strasser, Standbetreiber eines Flohmarktes im Andräviertel. Ein anderer Anrainer meint: „Wir sind heute um sechs Uhr früh hierhergefahren und ich habe hier in der Umgebung einen Parkplatz gefunden.“

Auch unter den Unterstützern gibt es kritische Stimmen: „Bevor wir über eine Reduktion reden, ist es für mich in erster Linie wichtig, dass wir zuerst einmal den öffentlichen Verkehr noch viel besser aufstellen. Erst dann kann man über weniger Autos reden“, sagt Christine Nagl. Die Aktion dauert noch bis Sonntag. Sprich: Ab Montag sind die vier Parkplätze dann wieder für Autos verfügbar.