Nicht nur Kühen tut die Umgebung und die Höhenlage der Almen im Sommer gut, auch Menschen profitieren davon, sagt Studienleiter Arnulf Hartl vom Institut für Ökomedizin der PMU Salzburg: „Die Alm auf Krankenschein wäre erstrebenswert. Wir haben die Höhenlage, das Vitamin D, unebenen Untergrund – Wir haben die Biodiversität und es gilt das entsprechend zu nutzen.“
Von Juli bis September 2022 wurden 26 Studienteilnehmerinnen im Riedingtal (Lungau) eine Woche lang auf die Alm geschickt. Die Probanden kamen aus urbanen Zentren und waren weder an Tiere noch an landwirtschaftliche Arbeit gewöhnt. „Nach einer Woche harter Arbeit haben sich diese Grundparameter ergeben: Eine höhere Herz-Lungen-Fitness, die roten Blutkörperchen haben sich verjüngt und vermehrt, Blutfette haben sich verbessert und der Hauptzielparameter war die Änderung der Bakterien in der Nase – das nasale Mikrobiom“, sagt Hartl.
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Nasales Mikrobiom reagiert positiv auf Almbedingungen
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Eine ausführliche Reportage zu dieser Studie sehen Sie am Donnerstag, 12.10, um 21.05 Uhr in ORF2 „Am Schauplatz“.
Das veränderte nasale Mikrobiom wirkt wie eine sanfte Impfung und sorgt für eine verstärkte Immunabwehr gegen Entzündungserkrankungen. Derzeit untersucht die PMU Salzburg, wie die Heilkraft der Natur auf lungenkranke Menschen wirkt. „Es gibt stadtassoziierte Erkrankungen. Immer mehr Menschen in Österreich leben in Städten und wir haben die Herausforderung auch diesen Menschen die heilsame Ursprünglichkeit der Natur wieder zur Verfügung zu stellen“, sagt Hartl.
„Je mehr man sich in der Natur bewegt, desto mehr Kraft hat man im Körper und auch mehr Lebensfreude bekommt man“, sagt dazu ein Studienteilnehmer. „Die Luft ist natürlich auch besser als in der Stadt. Es staubt nicht, es ist kein Feinstaub da und man merkt, man wird jeden Tag besser“, ergänzt ein Zweiter.
Mediziner für „Almen auf Krankenschein“
„Zurück zur Natur wird nächste Jahrzehnte dominieren“
„Die internationale Medizincommunity hat diesen Wert der Natur erkannt und auch die Politik unterstützt das über EU-Formate, mit denen wir auch arbeiten. Das heißt, das ‚Zurück zur Natur‘ aus vielerlei Gründen wird die nächsten Jahrzehnte dominieren“, erwartet Hartl.