Am „Hof der alten Sorten“ ist der Name Programm: Dabei erforscht Alexander Diethard mit seiner Familie vor allem Apfel- und Birnbaumsorten, die hier seit über hundert Jahren heimisch sind: „Mir ist es ganz besonders wichtig, dass wir da die Sorten wieder vermehren und verbreiten, die über viele, viele Jahre bei uns in den Streuobstwiesen, Streuobstgärten, auch Hausgärten gewachsen sind“, sagt Obstbaumzüchter Diethard. „Das sind für mich besonders dann Sorten, die vor 1930 soweit schon bestanden haben, vor dem Aufkommen des chemischen Pflanzenschutzes. Und da reden wir von Sorten wie einer Karmeliter Renette, die schon im 13. Jahrhundert bestanden hat.“
Edelreiser von Züchtern in Salzburg und Oberösterreich
Neben Äpfel und Birnen werden auch Zwetschken und Kriecherl herangezogen. Die Samen kommen direkt von der Streuobstwiese des Bauernhofes. Auf die Unterlage – also Baumstämme, die um die zwei Jahre alt sind – werden dann im Frühjahr Edelreiser aufgesetzt. Diese Edelreiser sind einjährige Triebe von alten Sorten.
„Da bin ich sehr, sehr dankbar, dass wir sowohl in Salzburg als auch in Oberösterreich Kooperationspartner finden haben können, wo wir die Edelreiser schneiden können“, betont Diethard. „Dort wird auch mit Pomologen zusammengearbeitet. Das heißt, es ist dann sicher, dass das die Sorte ist, die wir dann auch auf unsere Unterlagen veredeln am Ende des Tages.“
Baumschule für alte Obstsorten
„Wir müssen wieder Vielfalt reinbringen“
In allen Formen, Farben und Größen wächst das Obst in Anthering. Jede Sorte hat ihre Eigenheiten. Damit ist gerade ein Streuobstgarten auch besser vor Schädlingen, Krankheiten oder Wetterextremen geschützt. „Wenn ich jetzt in den Erwerbsobstbau schaue, ist da halt sehr, sehr einseitig das Ganze“, weiß Obstbaumzüchter Diethard. „Und wir haben bei uns in der Obstbaumschule auch erkannt, wir müssen dazwischen wieder Vielfalt reinbringen. Wir haben Kräuter, unterschiedlichste Kräuter, Blühendes etc. mit reingebracht, um einfach wirklich möglichen Krankheiten damit vorzubeugen.“
Im Frühling wurden seine Bäume veredelt worden – ab Ende Oktober werden sie ihre Aufzuchtstätte verlassen und verkauft.