Photovoltaikpanele auf Hausdach
ORF.at/Georg Hummer
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Umwelt

Elf Gemeinden gründen Energiegemeinschaft

Im Flachgau haben sich jetzt elf Gemeinden zu einer Energiegemeinschaft zusammengeschlossen. Sie tauschen den Überschuss an Solarstrom, den sie erzeugen, künftig untereinander aus. Auf Initiative des Regionalverbands Salzburger Seenland kann dieser Strom künftig direkt verbraucht werden.

Überschüsse an Solarstrom aus Seekirchen, Neumarkt, Henndorf, Straßwalchen, Obertrum, Seeham, Mattsee, Schleedorf, Köstendorf, Berndorf und Eugendorf müssen Dank der neuen Energiegemeinschaft nicht länger zu Schleuderpreisen ins allgemeine Stromnetz eingespeist und verkauft werden, schildert der Regionalverbandsobmann und Obertrumer Bürgermeister Simon Wallner (ÖVP).

„Mit dieser Energiegemeinschaft können wir jetzt den Strom, den wir auf unseren Dächern in unseren Gemeinden produzieren, auch in andere Gemeinden liefern. Wir haben das Glück, dass wir in einem gemeinsamen Umspannwerk auf einer Netzebene zusammengeführt sind und deshalb der Strom auch ausgetauscht werden kann.“

Gemeinsame Verwaltung notwendig

„Nach einer intensiven Planungsphase haben wir auch definiert, wie die Verwaltung abgewickelt wird. Denn es hilft uns nichts, wenn dann die Verwaltung aber hohe Kosten verursachen würde“, erklärt Wallner weiter. Das könne aber durch die Nutzung der Verwaltung des Regionalverbands Salzburger Seenland vermieden werden.

Für den Start des Projekts habe man sich vorerst auf 35 kommunale Verbrauchs- und Erzeugungspunkte geeinigt, so Wallner, „mit rund 350.000 Kilowatt-Stunden. Im derzeitigen Stand ist es so, dass sich nur die Gemeinden beteiligen. Sollte sich das alles aber positiv entwickeln, kann man auch darüber nachdenken, ob sich Betriebe oder Einzelpersonen beteiligen“, so der Obertrumer Bürgermeister.

Weitere Energiegemeinschaften möglich

In der Anfangsphase wollen sich die Gemeinden mit der neuen Energiegemeinschaft bereits mehrere zehntausend Euro Stromkosten ersparen, je nach Strompreisentwicklung sei aber auch eine größere Ersparnis möglich, sagt Regionalverbandsobmann Wallner. Im Lungau ist ebenfalls eine Energiegemeinschaft von Gemeinden geplant. Das Projekt soll dort noch in dieser Woche vorgestellt werden.

Die Nutzung von Solarenergie durch Photovoltaikanlagen auf Dächern und Fassaden findet laut einer aktuellen Studie auch in der Bevölkerung die größte Zustimmung, wenn es um den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung geht.