Eine erfahrene dreiköpfige Gruppe aus dem Flach- und Tennengau durchstieg am Samstag, 7. Oktober, die anspruchsvolle Ostwand des Hohen Göll. Gegen 13.00 Uhr verletzte sich ein Gruppenmitglied etwa 110 Höhenmeter unterhalb des Ausstiegsgrats am Sprunggelenk. Trotz professioneller Erstversorgung durch seine Begleiter, konnte der verletzte Flachgauer den Aufstieg nicht fortsetzen, ein Notruf wurde abgesetzt.
Wetter erschwerte den Einsatz
Ein Föhnsturm verhinderte die Bergung mit dem Hubschrauber, denn der Wind war einfach zu stark. Deshalb mussten zwei Trupps über das Purtschellerhaus zum Hohen Göll aufsteigen. Ziel war die Bergung des Verletzten nach oben und ein Abstieg über die bayerische Seite durch das Alpeltal: „Aufgrund der absehbaren, aufwendigen Bergung, welche bis in die späten Nachtstunden angesetzt war, sowie der Wetterprognose für die Nachtstunden mit dem Durchzug einer Kaltfront, wurden die Einsatzkräfte aus Hallein zusätzlich durch Bergretter aus Golling und der Bergwacht verstärkt“, schilderte der Halleiner Einsatzleiter Wolfgang Gadermayr.
Mit Windenseil geborgen
Der Traunsteiner Hubschrauber „Christoph 14“, der einen Erkundungsflug von Südwesten über das Alpeltal machte. Tatsächlich schaffte es der Pilot, ein kurzes Fenster mit geringerer Windstärke auszunutzen, und sich der Unfallstelle so weit zu nähern, dass die Bergung per Windenseil durch die bayerische Bergrettung doch möglich war.
Drei Hubschrauber und 38 Bergretter
Kurz vor 23.00 Uhr war der Einsatz dann beendet und die Truppe wieder im Tal. Insgesamt standen die Hubschrauberteams „Martin 1“, „Libelle“ des BMI, „Christoph 14“ aus Traunstein, 23 Bergretter und Bergretterinnen aus Hallein, elf Mitglieder der Bergrettung Golling, Mitglieder des Roten Kreuzes Hallein, sowie vier Personen der Bergwacht Berchtesgaden im Einsatz.