Wahlen Symbolbild
ORF.at/Roland Winkler
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Politik

Bayernwahl entscheidend für heimische Wirtschaft

Am Sonntag wird im benachbarten Bayern ein neuer Landtag gewählt. Und das ist auch für Salzburg eine interessante Wahl. Bayern ist nämlich für die heimische Wirtschaft der mit Abstand wichtigste Markt.

Rund neun Millionen Bayern wählen am Sonntag einen neuen Landtag – und damit die neue Regierung in Salzburgs wichtigstem Nachbarland. Denn Bayern ist für die heimische Wirtschaft Exportland Nummer eins: 40 Prozent aller Ausfuhren nach Deutschland fließen nach Bayern. Derzeit regiert in München die CSU, die Christlich Soziale Union in einer Koalition mit den Freien Wählern. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das auch so bleibt.

Bayern ist vor Italien, vor den USA und vor der Schweiz der größte Markt für österreichische Exportgüter. „Bayern ist für uns natürlich und der ganze süddeutsche Raum ist ganz ganz wichtig für die Salzburger Wirtschaft“, so Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg.

CSU bemüht sich wieder um ein Halten der 37 Prozent

Die CSU ist in Bayern traditionell eine Macht – allerdings bröckelt diese Macht. Nach dem schlechtesten Wahlergebnis aller Zeiten vor fünf Jahren ist man am Sonntag um ein Halten der 37 Prozent bemüht. Die freien Wähler, die Grünen und die AfD liegen nach den letzten Umfragen ziemlich gleichauf auf Platz zwei.

Verhältnis zu Bayern ist „sehr unkompliziert“

Für Salzburgs ÖVP dominierte Landespolitik sind gute Beziehungen zu Bayern traditionell wichtig – auch wenn sie mitunter leicht getrübt waren. Landeshauptmann Wilfried Haslauer von der ÖVP sieht das Verhältnis heute so: „Sehr gut, sehr unkompliziert. Man kann auch schnell einmal zum Hörer greifen und am Telefon irgendwas besprechen. Das haben wir auch immer bei den Grenzkontrollen gesehen, wenn Not am Mann war, hat man das dann relativ auf einfachem Wege klären können.“

In Berchtesgaden in Bayern wohnen zahlreiche Salzburgerinnen und Salzburger, auch wirtschaftlich ist man eng verflochten, schilderte Franz Rasp (CSU), der Berchtesgadener Bürgermeister: „Sehr viele von unseren Bürgerinnen und Bürgern arbeiten in Salzburg und die Salzburger fahren halt auch bei uns gerne einmal auf einen Tagesausflug her, zum Berggehen im Winter, zum Skitourengehen. Also da ist ein sehr, sehr enger Austausch da.“

Kaum Wahlplakate in Berchtesgaden

Von der Wahl selbst merkt man in Berchtesgaden nicht allzu viel – das hängt auch damit zusammen, dass das bei uns übliche Zupflastern der Landschaft mit Wahlplakaten dort verboten ist. Es gibt – einige wenige – Plakatwände für alle, so Rasp: „Das haben wir seit 20 Jahren, es bewährt sich hervorragend und der Wähler ist ja nicht blöd. Also mir wäre nicht bekannt, dass irgendjemand eine Wahlentscheidung an einem Plakat festmacht.“