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ORF/Arnold Klement
ORF/Arnold Klement
Gericht

Prozess nach Messerattacke in Pro Mente-Heim

Am Landesgericht musste sich am Freitag ein psychisch kranker Mann für eine Messerattacke in der Sozialeinrichtung Pro Mente in Elsbethen (Flachgau) verantworten. Das Gericht hat den 28-Jährigen in eine geschlossene Anstalt verwiesen.

Freitagmittag entscheid das Gericht rechtskräftig, dass der Angeklagte auf unbestimmte Dauer in eine geschlossene Anstalt muss. Der 28-jährige Salzburger leide an Schizophrenie und hatte im Wahn im April zwei Betreuer der Einrichtung mit einem Klappmesser niedergestochen. Einem neuropsychiatrischen Gutachten zufolge war der Salzburger damals nicht zurechnungsfähig. Wegen der ungünstigen Gefährlichkeitsprognose kam jetzt eben die Entscheidung für das forensisch-therapeutische Zentrum.

Der Angeklagte war ein ehemaliger Klient der Einrichtung in Elsbethen. Die Messerattacke auf zwei seiner ehemaligen Betreuer soll er eigenen Angaben zufolge aus Groll verübt haben. Laut Staatsanwaltschaft betrat der 28-Jährige die Institution zur Wiedereingliederung von psychisch Kranken in die Arbeitswelt am 26. April mit einem Klappmesser in der Hosentasche. Im Gang traf er dann auf die beiden 46 und 57 Jahre alten Betreuer.

28-Jähriger stelle sich nach Tat

Als sie ihn aufforderten zu gehen, stach er dem älteren Betreuer in den Bauch, dem jüngeren in den Oberkörper. Beide Männer wurden schwer verletzt, überlebten den Angriff aber. Unmittelbar nach der Tat stellte sich der 28-Jährige dann bei der Polizeiinspektion in Elsbethen-Glasenbach.

Im Prozess wird Unterbringung in Anstalt entschieden

Wegen des psychischen Zustandes des Salzburgers ging es im Prozess nicht um eine Gefängnisstrafe wegen zweifachen Mordversuchs, sondern um die Unterbringung des Mannes in einem forensisch-therapeutischen Zentrum wegen absichtlich schwerer Körperverletzung. Laut dem neuropsychiatrischen Gerichtsgutachten sei es möglich, dass der 28-Jährige wegen seiner Schizophrenie erneut schwere Straftaten begeht.