Inflation und Überangebot haben den Biomarkt in Frankreich einbrechen lassen, wegen hoher Produktionskosten und schwindender Absätze haben viele deutsche Landwirte dem Bioanbau den Rücken gekehrt. Auch in Salzburg haben von rund 3.700 Biobetrieben knapp 250 wieder auf konventionelle Landwirtschaft umgestellt, bestätigt die Obfrau von Bio Austria, Ulrike Gangl.
Bio Austria: „Vielen sind die Auflagen zu hoch“
Grund seien vor allem neue Förderrichtlinien: „Für die Maßnahme bio gibt es deutlich weniger Geld als vorher und die Auflagen sind erhöht worden. Das ist der Hauptgrund, warum sich viele Biobetriebe nicht mehr zugetraut haben, dass sie die Auflagen bewältigen können“, schildert Bio Austria-Obfrau Gangl. Erhöhte Auflagen gebe es beispielsweise beim Auslauf der Jungtiere.
Absätze in Gastro gestiegen – bei Privaten stabil
Die Erträge aus Bio-Landwirtschaft seien aber nach wie vor gut. Laut einer aktuellen Erhebung der AMA-Marketing sind die Absätze von Bio-Lebensmitteln in der Gastronomie trotz Teuerung 2023 leicht gestiegen – und im Lebensmitteleinzelhandel im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben: „Wir haben eine sehr treue Kundschaft und viele Leute, denen bio sehr wichtig ist, und die trotz der Teuerung bei der Bioware geblieben sind“, sagt Gangl.
Die Schere zwischen biologisch angebauten Produkten und Produkten aus konventioneller Landwirtschaft sei laut Gangl deutlich geringer geworden. Im Jahr 2022 sind Bio-Lebensmittel um durchschnittlich 7,5 Prozent teurer geworden, Lebensmittel aus konventioneller Landwirtschaft um fast zwölf Prozent.