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Wirtschaft

Immer mehr Biobauern geben auf

Erstmals seit dem Beginn des Biolandbaus Ende der 1970er Jahre ist die Zahl der Biobauern in Salzburg rückläufig. Von einer Krise wie sie Landwirte in Frankreich oder Deutschland erleben, sei im Bundesland laut dem Netzwerk Bio Austria aber nicht die Rede. Trotz Teuerung seien die Verkaufszahlen von Bio-Lebensmitteln konstant geblieben.

Inflation und Überangebot haben den Biomarkt in Frankreich einbrechen lassen, wegen hoher Produktionskosten und schwindender Absätze haben viele deutsche Landwirte dem Bioanbau den Rücken gekehrt. Auch in Salzburg haben von rund 3.700 Biobetrieben knapp 250 wieder auf konventionelle Landwirtschaft umgestellt, bestätigt die Obfrau von Bio Austria, Ulrike Gangl.

Bio Austria: „Vielen sind die Auflagen zu hoch“

Grund seien vor allem neue Förderrichtlinien: „Für die Maßnahme bio gibt es deutlich weniger Geld als vorher und die Auflagen sind erhöht worden. Das ist der Hauptgrund, warum sich viele Biobetriebe nicht mehr zugetraut haben, dass sie die Auflagen bewältigen können“, schildert Bio Austria-Obfrau Gangl. Erhöhte Auflagen gebe es beispielsweise beim Auslauf der Jungtiere.

Grubhof Bergbauernhof  – Auch in Taxenbach (Pinzgau) liegt seit 1945 auf dem Friedhof ein toter Kriegsverbrecher und SS-Offizier. Nicht nur im benachbarten Lend, wo ein ähnliches Grab schon länger für Debatten sorgt. Die Hintergründe von Taxenbach bringen nun neue Recherchen des ORF ans Licht – wie  und warum dieser SS-Mann hier ums Leben kam, und welche Verbrechen er im Zweiten Weltkrieg im Osten Europas begangen hat.
Flugbild: Gerald Lehner
Bergbauernhof im Unterpinzgau

Absätze in Gastro gestiegen – bei Privaten stabil

Die Erträge aus Bio-Landwirtschaft seien aber nach wie vor gut. Laut einer aktuellen Erhebung der AMA-Marketing sind die Absätze von Bio-Lebensmitteln in der Gastronomie trotz Teuerung 2023 leicht gestiegen – und im Lebensmitteleinzelhandel im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben: „Wir haben eine sehr treue Kundschaft und viele Leute, denen bio sehr wichtig ist, und die trotz der Teuerung bei der Bioware geblieben sind“, sagt Gangl.

Die Schere zwischen biologisch angebauten Produkten und Produkten aus konventioneller Landwirtschaft sei laut Gangl deutlich geringer geworden. Im Jahr 2022 sind Bio-Lebensmittel um durchschnittlich 7,5 Prozent teurer geworden, Lebensmittel aus konventioneller Landwirtschaft um fast zwölf Prozent.