Raser
imago images/Stefan Zeitz
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Chronik

Verschärfte Strafen für Raser in Kraft

Seit Sonntag ist im Straßenverkehr eine Verschärfung der Regeln zur Führerscheinabnahme in Kraft. Bei einer Geschwindigkeitsübertretung von 40 km/h muss die Polizei den Führerschein nun an Ort und Stelle abnehmen. Die Politik erhofft sich dadurch einen erzieherischen Effekt bei bisher unbelehrbaren Rasern.

Ab 1. Oktober sind Polizeibeamte verpflichtet, Autofahrern bei einer Tempoüberschreitung von 40 km/h im Ortsgebiet bzw. 50 km/h außerhalb der Zentren den Führerschein an Ort und Stelle abzunehmen. Bisher war das eine Kann-Bestimmung: „Ich denke, das ist ein Quantensprung im Kampf gegen die Raserei. Bis dato haben wir beobachtet, wenn schwerwiegende Fälle von Raserei passiert sind, also wenn jemand mit 100 km/h durch das Ortsgebiet gefahren ist oder sich jemand mit 200 km/h eine Verfolgungsjagd mit der Polizei auf der Autobahn geliefert hat, dann ist der Lenker in vielen Fällen mit demselben Auto wieder nach Hause gefahren“, sagt Landesverkehrsreferent Stefan Schnöll (ÖVP).

Ab März 2024 kann auch Auto beschlagnahmt werden

Der sofortige Führerscheinentzug bedeute zwar mehr Aufwand für die Polizeibeamten hätte aber einen erzieherischen Effekt. Im Fall von Geschwindigkeitsübertretungen von mehr als 60 km/h in Ortsgebieten bzw. 70 km/h außerhalb der Ortszentren wird es ab März 2024 auch möglich sein, das Auto an Ort und Stelle zu beschlagnahmen. „Die Beschlagnahmung ist die ultima Ratio und ein ganz wichtiges Instrument im Kampf gegen die Raserei“, sagt Schnöll.

Verschärfte Strafen für Raser in Kraft

Schnöll fordert auch härtere Strafen von Justiz

Der Landesverkehrsreferent fordert zudem härtere Strafen von der Justiz: „Hier wird viel zu lasch gestraft, wenn Menschen zu Schaden kommen oder sterben. In solch einem Fall gehen Menschen in den seltensten Fällen ins Gefängnis. Wenn hingegen jemand mit einem Maschinengewehr um sich schießt, würden wir diese Frage gar nicht stellen“, sagt Landeshauptmannstellvertreter Schnöll.

17 Verkehrstote bedeuten stärksten Anstieg

Mit 17 tödlichen Verkehrsunfällen im ersten Halbjahr 2023 hat es in Salzburg heuer prozentuell den stärksten Anstieg an Verkehrstoten in Österreich gegeben. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit ist bei einem Drittel aller Verkehrsunfälle überhöhte Geschwindigkeit die Unfallursache.