Feuerwehrleute trainieren Waldbrandeinsätze
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Chronik

Feuerwehren trainieren für Auslandseinsätze

Freitag und Samstag haben mehr als 70 Salzburger Feuerwehrleute in Grödig (Flachgau) die Bekämpfung von Waldbränden trainiert. Die Einsatzkräfte sind nicht nur in den Ortsfeuerwehren aktiv, sie sind auch Teil des internationalen Katastrophenzuges des Landesfeuerwehrverbandes.

Bei Hilfseinsätzen in anderen europäischen Ländern kommt die Einheit zum Zug – wie etwa bei den Waldbränden in Griechenland. Die Mannschaft des internationalen Katastrophenhilfszug umfasst 150 Feuerwehrleute aus dem Bundesland, sie stehen für Einsätze im Umkreis von rund 1.000 Kilometern zur Verfügung. Waldbrände bedeuten für die Einsatzkräfte Löschangriffe unter widrigen Bedingungen.

Waldbrand im Steinbruch wurde simuliert

Bei der Schulung für den internationalen Katastrophenzug wurde ein Waldbrand im Ziegler Steinbruch in Grödig mit alten Christbäumen und Stroh simuliert. Die Feuerwehrleute trainierten die Bodenbrandbekämpfung mit Feuerpatsche oder Löschrucksack.

Großes Interesse am Katastrophenzug

Das Interesse an der Ausbildung und Mitgliedschaft im internationalen Katastrophenzug ist groß, zuletzt wurden die Plätze für die Waldbrandschulung aufgestockt. „Ich bin in der Führungsmannschaft des Katastrophenzuges und bin relativ viel damit unterwegs. Es ist interessant, weil man in andere Länder kommt, dabei Kontakte knüpft und dadurch ein internationaler Zusammenhalt entsteht“, schildert Ronny Baier, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bischofshofen (Pongau).

Paul Moser von der Freiwilligen Feuerwehr Unternberg (Lungau) war vor zwei Jahren bereits beim Hilfseinsatz in Griechenland mit dabei: „Es war extrem interessant mit den ausländischen Kameraden mitzuarbeiten und zusammenzuarbeiten.“

Vegetationsbrandbekämpfung wird zum Schwerpunkt

Zur Schulung gehören eine Theorieeinheit, die Einführung in verschiedene Werkzeuge, denn Löschleitungen im Gebirge sind beispielsweise deutlich dünner als die in den Ortsstellen gewohnten Schläuche. Die Einsatzkräfte testen bei der Übung auch neue Pumpen und Geräte. Ausbildungsschwerpunkt heuer ist unter anderem wegen der steigenden Waldbrandgefahr in vielen Ländern die Vegetationsbrandbekämpfung. Wir trainieren die Bodenbrandbekämpfung für internationale, aber auch für Einsätze daheim. Der Umgang mit Werkzeugen wird geübt, und wie man einen Brand mit kleinen Löschmitteln, einfachen Dingen und mit wenig Wasser unter Kontrolle bringt", sagt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Vegetationsbrandbekämpfung, Kar Schnöll-Reichl.

„Im Ernstfall rücken Kräfte schnell ein“

Die ersten Einsätze außerhalb Österreichs hatte der internationale Katastrophenhilfszug des Salzburger Feuerwehrverbandes 2014 bei Winterstürmen in Slowenien und Überflutungen in Serbien. „Sobald die Alarmierung für den Katastrophenhilfszug kommt, läuft das über die Bezirksverantwortlichen. Im Land Salzburg gibt es ein vorgegebenes Prozedere, das geübt und bewährt ist und das geht dann relativ schnell und die Einsatzkräfte wissen, was zu tun ist – sie packen ihren Rucksack und rücken in die Landesfeuerwehrschule ein und von dort wird dann gemeinsam abgerückt“, schildert Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker.