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Wirtschaft

Neues Modell für Kurzarbeit gegen die Krise

Am 1. Oktober tritt ein neues Kurzarbeitsmodell in Kraft, um Betriebe während der schwächelnden Konjunktur zu unterstützen. Einen Teil der Kosten übernimmt das Arbeitsmarkt Service (AMS). Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Dieses Prinzip dürfte für das AMS eine organisatorische Herausforderung werden.

Bei dem Modell können Unternehmer ihre Anträge auf Kurzarbeit ab Jänner 2024 online beim AMS einreichen. Vollständig eingereichte Anträge werden bundesweit nach dem Datum der Einreichung gereiht. Insgesamt ist österreichweit ein Förderbudget von 20 Millionen Euro vorgesehen.

Computersystem noch nicht umgerüstet

Beim AMS Salzburg rechnet man mit einer Flut an Ansuchen. Gleichzeitig bittet die Salzburger AMS-Chefin Jacqueline Beyer schon jetzt um Verständnis für längere Bearbeitungszeiten. Das EDV-System müsse noch umgebaut werden, weshalb Ansuchen erst ab dem 18. Dezember bearbeitet werden könnten, so Beyer.

Grundlegend sieht die neue Kurzarbeit vor, dass der Arbeitszeitausfall nicht unter zehn Prozent und nicht bei mehr als 90 Prozent der gesetzlich oder vertraglich festgelegten Normalarbeitszeit liegen darf. Betroffene erhalten in der Kurzarbeit in allen Fällen 88 Prozent ihres jeweiligen Lohns oder Gehalts. Davon zahlt das AMS etwa ein Drittel, den Rest der Arbeitgeber.

Bei längerer Nutzung wird genau geprüft

Dauert die Kurzarbeit länger als drei Monate und sind mehr als zehn Mitarbeiter betroffen, dann erfolge eine arbeitsmarkpolitische Prüfung, betont Beyer: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir im Bundesland noch immer Vollbeschäftigung mit 3,2 Prozent Arbeitslosenquote. Es wird dann ganz genau geschaut von unseren Fachleuten."

Auch die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der Unternehmen liegt künftig beim AMS und soll mit Hilfe von Wirtschaftsprüfern klar werden.

Beim Liebherr Konzern beispielsweise – der in Bischofshofen hochwertige Baumaschinen und Baufahrzeuge herstellt – zeichnet sich mit Blick auf das kommende Jahr bereits ein deutlicher Rückgang der Aufträge ab. Ändere sich daran nichts, dann werde Kurzarbeit wieder wichtig, sagt Geschäftsführer Manfred Santner. Das sei aber frühestens ab Mitte kommenden Jahres der Fall.