Rallyfahrer Hermann Neubauer und Co-Pilotin Ursula Mayrhofer
APA/DANIEL FESSL
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Chronik

Rallye-Vizestaatsmeister als Lebensretter

Rallye-Vizestaatsmeister Hermann Neubauer aus St. Michael im Lungau und seine Co-Pilotin Ursula Mayrhofer haben vor einer Rallye in Niederösterreich einem Mann das Leben gerettet. Sie fanden einen 69-Jährigen, dem eine Arterie geplatzt war, in einer Blutlache und setzten die Rettungskette in Gang.

Der Vorfall passierte vor der Buckligen-Welt-Rallye im Raum Krumbach. Laut Angaben der Rallye-Veranstalter leistete das Duo am 15. September in der Nähe von Hollenthon bei dem Notfall Erste Hilfe. Neubauer und Mayrhofer hatten nach einer Streckenbesichtigungsfahrt einen 69-Jährigen vor seinem Haus in einer großen Blutlache liegend vorgefunden.

„Im Augenwinkel jemanden liegen gesehen“

„Wir sind nach der Besichtigung quasi die nächste Sonderprüfung gefahren“, schilderte Neubauer gegenüber ORF Radio Salzburg. „Auf einmal habe ich auf der Bundesstraße in meinem Augenwinkel jemanden liegen gesehen in einer Hauseinfahrt, die ein bisschen abschüssig war. Ich habe mir zunächst nichts gedacht. Aber nach 200 bis 300 Metern habe ich zu meiner Beifahrerin gesagt: ’Ich glaube, da ist wer gelegen, wir müssen da umdrehen.“

Und tatsächlich fanden die beiden einen Mann, der unter einer Hecke lag – in einer „Riesen-Blutlacke“, so Neubauer: „Ursi hat den Herrn sofort fachgerecht in eine stabile Lage gebracht, und ich hab’ den Notruf eingeleitet. Kurze Zeit später war die Rettung da und hat ihn ins Krankenhaus nach Oberwart gebracht“, schilderte Neubauer die dramatischen Minuten.

Geretteter bedankte sich telefonisch

In der Klinik sei eine geplatzte Beinarterie festgestellt worden. Einige Tage später habe sich der 69-Jährige telefonisch bei Neubauer mit folgenden Worte gemeldet: „Ich möchte mich von ganzem Herzen für die Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft bedanken. Ohne euer rasches Eingreifen wäre ich laut ärztlicher Auskunft nicht mehr am Leben.“

Selbst öffentlich machte Neubauer die Lebensrettung nicht: „In dieser Situation würde jeder, der das sieht, hoffentlich das Gleiche machen“, sagte Neubauer. „Deswegen habe ich nichts damit gemacht. Der Mann hat in Tränen gesagt ‚Danke, dass ihr uns geholfen habt‘. Aber ich denke, es ist selbstverständlich – gerade für uns Motorsportler, die eine Ausbildung in Erster Hilfe haben, dass man da mithilft.“