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Derby der Salzburger Erzrivalen steht bevor

Es wird ein Duell der Gegensätze und Salzburger Erzrivalen – und zumindest für einen Verein eine sehr emotionale Angelegenheit. In der zweiten Runde des heimischen Fußballcups empfängt Austria Salzburg am Dienstag den Serienmeister Red Bull Salzburg.

Die beiden Salzburger Vereine stehen sich dann erstmals seit der Übernahme der alten Austria durch den Getränkekonzern Red Bull vor 18 Jahren gegenüber. Für die Austria sei es das Spiel des Jahrhunderts, heißt es in deren Reihen. Das war auch schon am Montag beim Abschlusstraining der Austria in Grödig (Flachgau) zu spüren.

Die Unterstützung der 4.000 eigenen Fans sei schon sehr stark, sagt Austria-Trainer Christian Schaider: „Es gibt uns sehr viel Kraft und Hoffnung für das morgige Spiel.“

Es wird ein Duell der Gegensätze und Salzburger Erzrivalen – und zumindest für einen Verein eine sehr emotionale Angelegenheit. In der zweiten Runde des heimischen Fußballcups empfängt Austria Salzburg am Dienstag den Serienmeister Red Bull Salzburg.
ORF/Thomas Gonaus
Montag kamen schon zum Abschlusstraining viele Fans der Austria

Team der Austria will locker bleiben

Viele Fans sagen, das sei das Spiel des Lebens für die Austria. Nicht nur der Trainer sieht das etwas lockerer: „Es ist für beide Vereine ein besonderes Spiel. Unser Team geht sehr locker damit um. Wir freuen uns alle. Es ist etwas ganz Besonderes. Wir wollen natürlich eine Top-Leistung abrufen.“

Schaider sagt, es mache Mut, dass die oft so siegreichen „Bullen“ zuletzt nicht nur gesiegt hätten: „Die Rollen sind bei unserem Spiel aber klar verteilt, aber vielleicht wir das Momentum auf unsere Seite drehen. Wer weiß, was morgen passiert?“

Rückblick

2005 übernahm Dietrich Mateschitz mit Red Bull die finanziell angeschlagene Austria. Der Bundesligist erhielt ein neues Branding, Logo und Clubfarben wurden trotz Fanprotesten geändert. Folgend zog sich ein harter Kern an Anhängern zurück und gründete im Oktober 2005 den Sportverein Austria Salzburg. 2015/16 gelang mit den Sprung in die zweite Liga die Rückkehr in den Profifußball, nur wenige Monate später schlitterte der Verein aber in die Insolvenz.

Austria in Westliga erfolgreich

Aktuell spielt die Austria wieder in der drittklassigen Westliga und ist dort Tabellenführer. Nach neun Runden stehen sieben Siege und zwei Remis zu Buche. Die Vorfreude ist groß, das Spiel in Salzburg seit Wochen ein großes Thema. Die Arena am Untersberg ist mit mehr als 4.000 Besuchern restlos ausverkauft, rund 500 Gästefans haben sich angesagt. In und um das Stadion gibt es vermehrt Polizeipräsenz. In der eigentlichen Heimstätte in Maxglan darf die Austria aus Sicherheitsgründen nicht spielen.

Über den Gegner wird vom „Konstrukt“ gesprochen, während die Austria heuer ihr 90-jähriges Vereinsbestehen feierte. Das erste Aufeinandertreffen mit einem Red-Bull-Team gab es im August 2010. Damals spielte die Austria gegen die Red Bull Juniors in der Westliga. Über 9.600 Zuschauer kamen 2013 zum Spiel des FC Liefering gegen die Violetten – Rekord in der Regionalliga West.

Klare Rollenverteilung am Dienstag

An der Rollenverteilung für Dienstag gibt es keine Zweifel. „Wir spielen gegen einen Champions League-Club und wissen, was für eine Klasse sie haben. Auch wenn sie jetzt gegen Linz verloren haben, bleiben sie der haushohe Favorit. Nach dem verpassten Cup-Sieg im Vorjahr haben sie heuer noch mehr Druck“, sagte Trainer Christian Schaider gegenüber Salzburg24. „Für viele ist es das Spiel des Lebens“, meinte der Deutsche über sein Team.

Struber verfolgt einen anderen Ansatz. In der Vorbereitung gebe es keinen Unterschied zu anderen Spielen, merkte er an. „Wir nehmen das ernst und wollen nichts dem Zufall überlassen“, betonte der Red-Bull-Coach. Die Spieler habe man auf eine „emotionale Kiste“ vorbereitet. Einmal mehr wiederholte Struber beim Medientermin am Montag: „Ich wünsche mir ein faires sportliches Duell zwischen zwei Mannschaften, die unterschiedliche Wege gehen. Davor haben wir Respekt.“ Routinier Andreas Ulmer appellierte an die Fans: „Jeder soll seine eigene Mannschaft unterstützen, damit alles friedlich abläuft.“

Was können die anderen noch tun?

Alle zwölf Bundesligisten liegen im Cup noch im Rennen um den Achtelfinal-Einzug und bestreiten ihre Spiele durchwegs auswärts. Für den Wolfsberger AC, die WSG Tirol, Austria Lustenau und den TSV Hartberg stehen Partien gegen Zweitligisten auf dem Programm. Am Dienstag gastiert der WAC bei der SV Ried, die Wattener beim DSV Leoben und Lustenau bei der Vienna. Hartberg ist Mittwoch bei der Admira gefordert.

Für Sturm Graz geht der Weg zur Titelverteidigung beim SV Leobendorf aus der Regionalliga Ost weiter. Rapid spielt in Ried gegen die Union Gurten, die schwer strauchelnde Austria gastiert beim USV St. Anna am Aigen in der Südoststeiermark. Ebenfalls Mittwoch spielen Blau-Weiß Linz in Draßburg im Burgenland, Austria Klagenfurt beim FC Marchfeld Donauauen, der LASK beim SC Imst und Altach beim FC Pinzgau Saalfelden. Die Auslosung des Achtelfinales findet am kommenden Sonntag statt.