Kerzen vor Tatort in Kitzbühel
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Gesundheit

Immer mehr Einsätze für Krisenintervention

Das Team für Krisenintervention beim Salzburger Roten Kreuz rechnet heuer mit mehr Einsätzen als im Vorjahr. Schon bisher sind seine Mitglieder mehr als 340 Mal ausgerückt. Knapp 2.000 Menschen wurden betreut, ein Viertel davon waren Kinder und Jugendliche.

Diese Fachleute kommen immer dann zu Hilfe, wenn jemand ums Leben gekommen oder schwerst verletzt worden ist und die Angehörigen schockiert und überfordert sind. 121 Frauen und Männer gehören im Land Salzburg zu diesem Team. Sie werden nach Bedarf von den Einsatzkräften angefordert.

Psychische Hilfe in extremen Situationen

Die Fachleute besprechen mit Angehörigen oder Augenzeugen schwerer Unfälle die Lage und weitere Schritte, um die Menschen vor chronischen psychischen Belastungsstörungen zu bewahren. Karin Unterluggauer ist Leiterin des Kriseninterventionsteams: „Am Anfang geht es oft darum, dass man versteht, was eigentlich passiert ist. Den Menschen wird von einer Minute auf die andere der Boden weggezogen. Da ist passiert, was nie passieren soll und passieren darf. Zuerst sind da Entsetzen, Sprachlosigkeit und Nichtwahrhabenwollen der Situation.“

Immer mindestens zu zweit auf dem Weg

Die Helfer sind bei solchen Einsätzen nie allein unterwegs. Teamwork helfe auch ihnen selbst, gegebenenfalls sehr harte Erlebnisse entsprechend zu verarbeiten, heißt es. Ein Einsatz dauert im Durchschnitt vier bis fünf Stunden. Danach werden die Klienten häufig an andere Stellen zur psychologischen Unterstützung und Hilfe weitergeleitet.