„The last concert“ von Martin Grubinger wurde zu einem fulminanten Abend und damit zu einem gebührenden Abschied im Großen Festspielhaus. Der Entschluss zum Abschied aus den Konzertsälen mit 40 war keine spontane Laune, es war ein lange geplanter und auch angekündigter Entschluss: Es sei nicht nur mental eine sehr große Herausforderung, sondern zehre auch physisch an den Kräften, erklärte er am Samstag im Bühnengespräch mit seinem Freund, dem ZIB2-Moderator Armin Wolf.
Das Programm war bunt gemischt und reichte vom kolumbianischen Musiker Camilo über Astor Piazzolla – ein umwerfender „Libertango“ – und Sting bis zu einem Werk seines Vaters und Mentors Martin Grubinger sen., wegen der Namensgleichheit kurz Chief genannt. Chief dirigierte auch das rund 20-köpfige Percussive Planet Ensemble, dessen Musiker Grubinger teils schon mehr als 20 Jahre lang begleiten. Präzision auf allerhöchstem Niveau.
„Konzert in Salzburg war absoluter Höhepunkt“
Montagabend folgt noch ein Auftritt in Graz, das war’s dann aber – nie wieder wird es ein Konzert mit ihm als Soloschlagwerker geben. „Es ist tatsächlich ein Abschied auf Raten. Vor einigen Monaten bin ich 40 geworden. Und jetzt habe ich einfach noch ein paar Freunden einen Gefallen getan und habe gesagt: Okay, da oder dort müssen wir noch ein letztes Konzert spielen. Und das Konzert in Salzburg war mit Sicherheit der absolute Höhepunkt“, sagte Grubinger nach dem Konzert.
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Der Abschied von der Bühne ist zugleich auch der Abschied von seinem Ensemble. „Momentan fühle ich so etwas wie eine gewisse Leere. Denn das war jetzt der letzte Schlag mit Martin, und das nach so vielen Jahren“, sagte Rainer Furthner, Schlagwerker und langjähriges Ensemblemitglied, etwas wehmütig. „Ich habe zehn Jahre Zeit gehabt, mich vorzubereiten, denn ich wusste, dass es heute Martins letztes Konzert in Salzburg ist. Und deshalb ist es für mich gar nicht so einschneidend“, sagte Martin Grubingers Vater, der selbst Komponist und Dirigent ist.
Weiterhin als Professor am Mozarteum
Martin Grubinger bleibt weiterhin Professor an der Universität Mozarteum und will ein Geschichtestudium in München beginnen. „Ich möchte jetzt einfach einmal mit meiner Familie diesen Moment genießen, in der nächsten Stunde einmal keine Probe zu haben, nicht irgendwo hinfliegen zu müssen oder nicht noch ganz dringend ein Werk einstudieren zu müssen.“
Zum Finale seines Abschiedskonzerts sang Martin Grubinger auch noch den Rainhard-Fendrich-Hit „I am from Austria“.
Martin Grubinger nimmt Abschied
Percussionist Martin Grubinger aus Thalgau – in seinem Bereich ein Weltstar – nimmt Abschied von der Bühne, und das mit gerade erst einmal 40 Jahren.