Wolf unter Latschen in Almgelände bei Mühlbach am Hochkönig
Michael Mairhofer
Michael Mairhofer
Politik

Wolf: Flammender Appell an Brüssel

Einen flammenden Appell in Sachen Abschuss von Problemwölfen richtet die Salzburger Landesregierung jetzt an die EU-Stellen in Brüssel. Der streng geschützte Wolf sei in Europa nicht mehr vom Aussterben bedroht, die heimische Almwirtschaft aber sehr wohl.

Das schreiben Jagdreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) und Landwirtschaftsreferent Josef Schwaiger (ÖVP) in ihrem Wolfs-Bericht an die Europäische Kommission. Sie fordern die Neubewertung des Schutzstatus von Wölfen und problemlose Wolfs-Abschüsse auf heimischen Almen.

Es geht um unsere Existenz! Mit diesen drastischen Worten richten sich die beiden ressortzuständigen Regierungsmitglieder von FPÖ und ÖVP Marlene Svazek und Josef Schwaiger an Brüssel. In den vergangenen acht Jahren seien im Land Salzburg 200 Nutztiere gerissen, 30 verletzt und 84 vermisst worden. In den vergangenen fünf Jahren seien eine Million Euro in Entschädigungen für vom Wolf gerissene Tiere und Herdenschutzmaßnahmen investiert worden, heißt es im Schreiben.

Derzeit wohl zwei bis drei Wölfe in Salzburg

Derzeit dürften sich im Bundesland mindestens zwei bis drei Wölfe aufhalten, die die heimische Almwirtschaft bedrohen und damit auch die Salzburger Kulturlandschaft, den Tourismus und überhaupt unsere Lebensgrundlagen. Es sind also schwere Geschütze, die Svazek und Schwaiger auffahren. Sie fordern die europaweite Herabsetzung des Schutzstatus von Wölfen, ein gesamteuropäisches Wolfs-Monitoring sowie eine gesamteuropäische Beurteilung des Wolfsbestandes, sagt Jagd-Referentin Marlene Svazek.

„Wir hoffen, dass dieser flammende Appell gelesen und auch gehört wird. Ich denke, für Salzburg ist das wirklich ein schlagkräftiges Papier. Und ich hoffe, dass unser Anliegen möglichst rasch gehört und in weiterer Folge auch umgesetzt wird.“ Zudem verlangt die Landesregierung mehr Geld und Förderungen der EU für den Herdenschutz und die offizielle Anerkennung, der Almwirtschaft als europäisches Kulturgut, das eines besonderen Schutzes und spezieller Förderung bedürfe.